Immer wieder gelingt es Werbetreibenden, mit namhaften Testimonials aufsehenerregende Marketing-Kampagnen auf die Beine zu stellen. Daneben wagen sich Berühmtheiten aus verschiedenen Branchen regelmäßig ans Unternehmertum oder machen mit spannenden Projekten von sich reden. In unserem Format „Promi-Köpfe“ fassen wir die wichtigsten News der vergangenen Wochen zusammen.

In der Werbewelt sorgen derzeit zahlreiche namhafte Fußball-Profis mit Kooperationen für Aufsehen. Doch auch abseits des sportiven Bereichs wurden neue Marketing-Partnerschaften verkündet – etwa zwischen Daniel Brühl und dem Brillenanbieter „ic! Berlin“.

Auf die Nüsse, fertig, los! – Thomas Müller snackt für Seeberger

Als Testimonial hat Nationalspieler Thomas Müller schon für zahlreiche Marken die Werbetrommel gerührt, etwa für die Supermarktkette Rewe, den Fleisch-Alternativen-Anbieter Greenforce, den Pasta-König Barilla, den Lebensmittelkonzern Müller oder den Grill-Ausrüster Weber. Jüngst wurde die Liste um ein Unternehmen erweitert: den Ulmer Anbieter Seeberger, den viele insbesondere durch seine Nüsse und Trockenfrüchte kennen dürften.

Dass die beiden so gut zusammenpassen, basierte laut Unternehmensangaben auf der gemeinsamen Überzeugung, dass eine ausgewogene Ernährung wichtig für alle sei, heißt es im Online-Shop. Außerdem, so ergänzt Müller selbst, „verbinden uns viele gemeinsame Werte. Seeberger ist ein Familienunternehmen mit langer Tradition, dem, wie mir, Fairness, Menschlichkeit und der Schutz unserer Natur besonders wichtig sind“.

Ende einer Ära: Nike und Tiger Woods gehen getrennte Wege

27 Jahre hat die Werbe-Ehe zwischen Golflegende Tiger Woods und dem Sportausstatter Nike gehalten. Doch auch die längsten Beziehungen haben manchmal ein Ende. Über das Social-Media-Portal Instagram gab Nike zu Beginn des Jahres bekannt, dass man künftig nicht länger zusammenarbeiten werde. 

„Das war eine Wahnsinnsrunde, Tiger“, hieß es dazu auf einem Foto von Woods. Das Unternehmen würdigte außerdem die sportliche Leistung des Profis und verwies darauf, dass Woods nicht nur seine Konkurrenten herausgefordert habe, sondern auch vorhandene Stereotypen und Konventionen sowie die Denkweise der alten Schule. „Du hast die gesamte Institution des Golfsports herausgefordert. Du hast uns herausgefordert. Und vor allem dich selbst. Und für diese Herausforderung sind wir dir dankbar“, kommentierte Nike.

Als die Partnerschaft im Jahr 1996 ihren Anfang nahm, war das junge Talent Tiger Woods gerade einmal 20 Jahre alt. Damals wurde ein Fünfjahresvertrag über 40 Millionen Dollar geschlossen, der dann über die Jahre hinweg immer wieder verlängert wurde. Allein mit dem letzten Zehnjahresvertrag von 2013 sicherte sich Woods 200 Millionen Dollar, berichtet das Manager Magazin.

Werbe-Tor für Experts: Rudi Völler startet zur EM als Markenbotschafter

Während sich manche Türen schließen, öffnen sich andere: so auch bei Expert. Die Elektrofachmarktkette will ebenfalls mit einem Markenbotschafter aus dem Sportbereich durchstarten. Kein Geringerer als Rudi Völler wird künftig für das Unternehmen werben. Anfang Mai 2024 soll’s mit multimedialen Werbekampagnen losgehen – und zwar pünktlich zur Heim-EM, aber auch darüber hinaus.

Vorstandsvorsitzender der Expert SE, Dr. Stefan Müller, zeigte sich über die Kooperation erfreut: „Rudi Völler passt perfekt als Markenbotschafter zu Expert“, kommentierte er laut Firmenmeldung. Dieser habe „sich unter anderem durch Teamgeist, Erfolgsstreben und Bodenständigkeit einen Namen gemacht. Das sind Werte, die wir auch in der Expert-Kooperation großschreiben und die ein fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie sind“.

H&M schickt Raye und Zlatan Ibrahimović ins Gym

Sportlich geht es weiter bei der Bekleidungskette H&M. Für sein Sportsegment H&M Move hat sich das Unternehmen zwei aktive Promis angelacht: den schwedischen Fußballstar Zlatan Ibrahimović und die britische Sängerin und Songwriterin Raye. Sie präsentieren die neue Sportkollektion, die Sport und Fashion miteinander verbinden soll: Für Kundinnen und Kunden biete sie nicht nur „stylische Workout-Sets“, die den Körper betonen, sondern auch luxuriöse Fitnessmode „in kühnen Oversized-Designs“.

Im Rahmen der Kooperation verwies Raye darauf, dass es bei Bewegung um eine ganz individuelle Reise gehe, wie man im Leben vorankomme. „Vertrauen in sich selbst und in den eigenen Körper zu haben, braucht Zeit, aber mit Bewegung ist das möglich“, so die Musikerin. Ibrahimović sprach davon, dass H&M Sportbekleidung mit der neuen Kollektion auf ein nächstes Level hebe. „Die Kampagne mit RAYE zu shooten, hat sehr viel Spaß gemacht, und ich denke, sie ist sensationell gelungen.“

Daniel Brühl hat den Durchblick – mit ic! Berlin 

Mit Daniel Brühl will das deutsche Brillenunternehmen ic! Berlin werbetechnisch durchstarten. Diese „aufregende Neuigkeit“ verkündete die Firma vor wenigen Tagen über das Bildernetzwerk Instagram. Die Kooperation werde das ganze Jahr über andauern und richte sich sowohl an hiesige als auch an internationale Kundinnen und Kunden.

„Mit seiner Rolle in ,Good Bye, Lenin!‘ gelang Daniel Brühl vor fast 20 Jahren der große Durchbruch. Seine Präsenz in Hollywood und seine jüngste Rolle in dem Oscar-prämierten ,Im Westen nichts Neues‘ zeigen seine künstlerische Reife und Vielseitigkeit. Mit Spannung wird sein Auftritt in der Serie ,Kaiser Karl‘ auf Disney+ erwartet, in der er den jungen Karl Lagerfeld spielt“, heißt es auf Instagram zur Kooperation.

Werbe-Gau bei Instagram: Ermittlungen gegen Influencerin Chiara Ferragni

Dass nicht alle Werbepartnerschaften zwangsläufig glücken, zeigt sich nicht zuletzt am Skandal um das italienische Instagram-Sternchen Chiara Ferragni. Bereits kurz vor Weihnachten hatte die Influencerin mit fast 30 Millionen Followern aufgrund potenziell irreführender Werbung für negative Schlagzeilen gesorgt. Die nationale Kartellbehörde AGCM warf Ferragni unlauteren Wettbewerb vor und verhängte Ende 2023 gegen zwei ihrer Firmen ein Bußgeld in Höhe von insgesamt mehr als einer Million Euro. 

Depositphotos 195728828 500x500

Im Zentrum der Kritik steht der Vorwurf, dass sie im Zuge einer Werbung für einen weihnachtlichen Kuchen namens „Pink Christmas“, der für neun Euro angepriesen wurde, die Menschen glauben ließ, dass der Erlös „zu größeren Teilen an eine Kinderkrebs-Station gehe“, schreibt das Manager Magazin. Obwohl mehr als 360.000 der besagten Backwaren verkauft wurden, habe das Krankenhaus Regina Margherita in Turin mit Blick auf die Erlöse kein Geld erhalten. 

Laut FAZ habe die Vermarktung Ferragni mehr als eine Million Euro eingebracht und das Krankenhaus im Vorfeld der Aktion eine feste Spendensumme in Höhe von 50.000 Euro erhalten – unabhängig von den eigentlichen Verkaufszahlen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ferragni und auch Werbekunden nehmen indes Abstand zur Influencerin: Der Limohersteller Coca-Cola verzichte beispielsweise auf die Ausstrahlung eines Werbespots, der sogar schon abgedreht sei. Auf die Reaktionen anderer bisheriger Werbepartner wie den Wäschelabels Intimissimi und Calzedonia, dem Kosmetikriesen L'Oréal oder auch Nestlé sowie Procter & Gamble werde außerdem gewartet.

Sie wollen immer über die neuesten Entwicklungen im Online-Handel informiert sein? Mit unseren Newslettern erhalten Sie die wichtigsten Top-News und spannende Hintergründe direkt in Ihr E-Mail-Postfach – Jetzt abonnieren!

Artikelbild: http://www.depositphotos.com