Edeka war in den vergangenen Wochen in aller Munde. Man könnte fast von einem emotionalen Schleudertrauma sprechen, das die Discounterkette auslöste. Der Stein des Anstoßes war bekanntermaßen der diesjährige Muttertags-Spot. Sie erinnern sich?!
Erster Streich: Ein Shitstorm für die Muttertagswerbung
Hier wurde den Müttern gedankt, weil sie eben nicht unsensibel, verzweifelt und unfähig sind – wie eben die Väter. Viele Zuschauer rieben sich an dem Thema – schimpften und forderten von Edeka eine Entschuldigung für diesen „unsäglichen Werbespot“, der nicht nur „niveaulos“, sondern auch „sexistisch“ sei.
Wer glaubt, es gäbe keinen Sexismus gegen Männer, der möge sich diesen unsäglichen Werbespot von EDEKA ansehen. Unfassbar wie niveaulos und sexistisch Werbung sein kann.https://t.co/zo9r99eb1R#edeka
— Peter Hakenjos (@altundso) 6. Mai 2019
Erboste Kunden brachten einen beeindruckenden Shitstorm hervor. Mit quasi digitalen Fackeln und Heugabeln machten sie sich über die vermeintlich sexistische Werbung des Unternehmens her. Dass es durchaus Kunden gab, die den Spot als ironische Hommage verstanden, ist in dem wütenden Shitstorm quasi untergegangen …
Ich fand den Spot von #Edeka zum #Muttertag spitze.
— Hochfeld (@HochfeldOnline) 28. Mai 2019
DENN👉🏻 Zitat: "Wer nicht über sich selbst lachen kann, der nimmt das Leben nicht ernst genug."
Besonders, als der Werberat Edeka für das Muttertagsvideo rügte, sahen sich die Kritiker in ihrer Meinung bestätigt.
Zweiter Streich: Ein Shitstörmchen für den Vatertagsspot
Als das Unternehmen dann vor einigen Tagen mit einem neuen Spot – passend zum Vatertag – daherkam, war eines klar: Edeka durfte sich der Aufmerksamkeit der Zuschauer gewiss sein. Die wütenden Nutzer, die bereits beim ersten Spot Zeter und Mordio schrien, machten sich bereit, um erneut die Keule zu schwingen.
Andere warteten gespannt auf einen neuen, vor Ironie triefenden Spot, der nun auch mal gegen die Mütter austeilen würde. Klischees gäbe es dafür schließlich genug: Latte Macchiato-trinkende Helikopter-Mütter, überfürsorgliche und ängstliche Glucken, hysterische und normgetriebene Ergeizkrallen … die mögliche Palette gibt einiges her.
Doch so kam es nicht: Der Spot hatte wesentlich weniger Schmackes, war kürzer und verzichtete darauf, sich über ätzende Mütter-Klischees herzumachen. Und obwohl es auch im Rahmen des Vatertagsvideos Beschwerden gab, konnte der Werberat hier keine Beanstandungen vornehmen. Und auch der Shitstorm fiel – vom Gefühl her – wesentlich kleiner aus.
Einige zeigten sich sogar enttäuscht über das humoristische Potenzial, das Edeka hier verschenkt hat:
Nachdem #EDEKA zum Muttertag diesen Spot hatte in dem sie Väter als totale Vollidioten hingestellt hatten, hatte ich jetzt Teil 2 mit einer ähnlichen Botschaft über Mütter erwartet. Habe ich den verpasst?
— Patrick Ben Koetter (@patrickbkoetter) 30. Mai 2019
#Edeka
— aquani1 (@nicole_scherf) 28. Mai 2019
Schade, dass der Wrrbespot nur so kurz ist und auch nur halb so lustig, wie der Werbespot zum Muttertag. Ich dachte, ihr nehmt die Mütter auch richtig aufs Korn mit den typischen Helikoptermütter Klischees. Ich,als Mutter,hätte das gefeiert
Dritter Streich: Liebesbekundungen für Edeka
Nach dieser ganzen Aufregung hätten viele wohl nicht gedacht, dass Edeka es schaffen würde, allzu schnell wieder mit positiven Nachrichten Schlagzeilen zu machen. Doch die Internetgemeinde scheint schnell zu vergessen und kann ähnlich schnell besänftigt werden, wie sie auch in wütende Extase getrieben werden kann.
Erst vor wenigen Tagen erntete Edeka nämlich einen „Sturm der Liebe“. Der Grund: Der Marktleiter einer Edeka-Filiale machte sich öffentlich für eine Mitarbeiterin stark, die von einer Kundin herabgewürdigt wurde. Die Reaktionen, die er daraufhin in den sozialen Netzwerken erhielt, waren freundlich bis euphorisch.
Das angesprochene emotionale Schleudertrauma war perfekt. Und obwohl die Kette in den vergangenen Tagen mit vielen negativen Kommentaren zu kämpfen hatte, hat sich das Blatt schnell gewendet. Und irgendwie hat es den Anschein, dass schlechte Publicity – im Fall von Edeka – irgendwie auch gute Publicity ist.
Schon in der Vergangenheit hatte der Discounter mit recht „speziellen“ Werbevideos für Aufsehen gesorgt: Im Gedächtnis geblieben ist zum Beispiel der Weihnachtsspot, in dem ein Vater seinen eigenen Tod vortäuschen musste, damit seine Kinder überhaupt mal wieder nach Hause kommen …
Auch hier war die Aufregung groß. Doch während man viele andere Werbevideos eben vergessen hat und sie für immer in den Tiefen der digitalen Werbung verschwunden sind, ist der Weihnachtsclip von Edeka eben in die Annalen des Marketings eingegangen.
Das zeigt: Edeka weiß, wie man Gemüter spaltet – und scheint mit dieser Strategie alles richtig zu machen.
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d. h . Hut ab vor euren Edeka Muttertag . Vatertag ,Weihnachtsspot s.
Bin Begeistert - Mut dem Mutigen.Alle Daumen Hoch.
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