Am Dienstag hat Google offiziell das Feature AMP (Accelerated Mobile Pages) for Email gestartet, das bereits vor über einem Jahr angekündigt worden war. Das Feature, das aus statischen E-Mails dynamische Website-ähnliche Erfahrungen machen soll, wird nicht nur für Gmail, sondern auch für andere Mail-Provider wie Yahoo Mail, Outlook und Mail.ru zur Verfügung gestellt, so TechCrunch. Die Idee ist, dass E-Mails eher zu einer Oberfläche werden, in der man direkt interagieren kann. Google veranschaulicht den Prozess in einem Gif.

Google gif

Während sich die Internet-Erfahrung in den vergangenen zehn Jahren massiv verändert hat, sind E-Mails weitgehend gleich geblieben. Die Interaktion beschränkt sich bislang maximal auf Link-Klicks, um auf tatsächlich interaktive Webseiten zu gelangen. Mit AMP for Email kann man nun etwa Fragbögen direkt in E-Mails ausfüllen, Online-Shops durchsuchen oder auf Kommentare antworten. Für Entwickler sei die Nutzung der Funktion vergleichsweise einfach, wenn sie bereits Erfahrung mit klassischen AMP-Seiten haben. Standard-AMP-Features wie Carousel, Formulare und Listen werden unterstützt.

Bekannte Partner an Bord

Einige Unternehmen unterstützen das neue Format bereits, darunter Booking.com, Despegar, Doodle, Nexxt oder Pinterest. Gut möglich, dass man etwa als Booking-Abonnent demnächst AMP-Mails bekommt, denn der Empfänger hat für die Nutzung keine besonderen Voraussetzungen zu erfüllen.

Es gibt allerdings auch Kritik an AMP for Email. AMP an sich wäre etwa als Infrastruktur gar nicht notwendig, wenn Entwickler von vornherein schnellere und einfachere Seiten aufsetzen würden. Es nun auf E-Mails zu übertragen, werde nicht jedem gefallen, da die Mail trotz ihrer Limitierungen ein valides Arbeitsinstrument über alle Nutzergruppen hinweg ist. Für Marketing-Mitarbeiter ergeben sich mit dem Feature allerdings neue Möglichkeiten, Kunden anzusprechen, das Engagement zu erhöhen und sie letztlich langfristig zu binden.