Eindrucksvoll und eindeutig dargestellte Produkte sind im Online-Handel für alle ein Gewinn: Je realitätsgetreuer die Ansicht, desto besser kann sich die Kundschaft ihre zukünftige Ware vorstellen – sie findet gezielter, was sie sucht und ist zufriedener. Den Online-Shops wiederum wird so manche Retoure erspart, weil Produktdetails bereits zuvor gut erkennbar gewesen sind. Auch deshalb gewinnen virtuelle Darstellungstechnologien – jüngst auch in Kombination mit generativer KI – im E-Commerce stetig an Bedeutung. Google hat etwa gerade angekündigt, die Produktdarstellungen in der Suche und in Werbeanzeigen zu optimieren – mit 360-Grad-Ansichten oder virtuellen Anprobe-Optionen. 

Auch Shopware hat sich den sogenannten Spatial Commerce, den „räumlichen Handel“, schon länger auf die Fahnen geschrieben. Jetzt soll es neue Tools zur Produktvisualisierung für Händler:innen geben. Dafür hat sich der Online-Shopsoftware-Anbieter mit dem Jenaer Start-up Rooom zusammengetan, das sich auf webbasierte Lösungen zur Erstellung, Verwaltung und Ausspielung von immersiven 3D-Inhalten spezialisiert hat.

Alles fürs perfekte Einkaufserlebnis – so funktioniert’s

Etwa ein Drittel der deutschen Verbraucher:innen empfindet den Einsatz von Virtual- und Augmented-Reality-Technologien als eine der wichtigsten Innovationen beim Online-Shopping, wie eine Klarna-Umfrage ergab. Virtuelle Darstellungen gehen über eine herkömmliche Produktpräsentation mit Fotos und Beschreibungen hinaus – stattdessen werden eigene Räume geschaffen, in denen das Shopping stattfindet. So soll ein neues Einkaufserlebnis entstehen.  

Mit der Software von Rooom, die bei Shopware künftig integriert ist, soll das Erstellen solcher virtuellen Welten und Showrooms so einfach sein „wie ein Content-Management-System für Websites“, versprechen die Unternehmen. Per App und Smartphone-Kamera soll sich ein 3D-Modell eines Artikels erstellen lassen. Der Zeitaufwand wird mit wenigen Minuten angegeben – die muss man sich als Händler:in dann aber natürlich für jeden Artikel einzeln nehmen können. Die Plattform soll hardware- und softwareunabhängig funktionieren und soll als Erweiterung zum bestehenden Shopware-Shop mit schnellen Ladezeiten bei hoher Auflösung zur Verfügung stehen.

Von der zweiten in die dritte Dimension 

Die beiden Anbieter sind mit Blick auf die Zukunft mehr als zuversichtlich: „Die Möglichkeit, virtuelle Showrooms und AR-Einbindungen von Artikeln zu erstellen, eröffnet eine neue Dimension im E-Commerce“, erläutert Hans Elstner, CEO der Rooom AG. „Gemeinsam mit Shopware sind wir in der Lage, die E-Commerce-Landschaft zu revolutionieren. Der Sprung von der zweiten in die dritte Dimension ist die nächste Entwicklungsstufe des Internets.“ Vor allem im Online-Handel sei diese Entwicklung „unausweichlich“.  

„Die Vorteile für Webshop-Anbieter sind vielfältig“, ergänzt Stefan Hamann, Co-CEO von Shopware. „Verbesserte Kennzahlen, längere Session-Dauer, niedrigere Absprungraten und geringere Retourenquoten.“ Konkrete Zahlen liefern die Unternehmen auch: Demnach führen 3D-Objekte und -Präsentationen zu einem bis zu fünfmal besseren Suchmaschinen-Ranking eines Online-Shops, die Kaufwahrscheinlichkeit steigere sich um 30 Prozent und die Retourenquoten sinken um bis zu 70 Prozent. Ob sich dies bewahrheitet – man darf gespannt sein.

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