Im Rechtsstreit mit Google hat ein US-Bundesgericht dem Spieleentwickler Epic in allen Punkten Recht gegeben. Google, so das Urteil, betreibe mit dem Play Store ein illegales Monopol. Mit wettbewerbswidrigen Schranken schade der Play Store Smartphone-Nutzern und Entwicklern. Epic-Chef Tim Sweeney postete bei X: „Sieg über Google!“

2020 hatte Epic Klage gegen Google eingereicht, weil der Konzern bei App-Verkäufen im Play Store bis zu 30 Prozent Gebühren verlangt und damit zum Beispiel am populären Epic-Spiel Fortnite kräftig mitverdient. Der Bundesrichter James Donato muss nun entscheiden, wie es weitergeht. Im Januar soll es Anhörungen dazu geben, so die Tagesschau. Google hat bereits angekündigt, in Berufung zu gehen.

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Weitreichende Folgen für App Stores möglich

Auch gegen Apple hatte Epic vor drei Jahren Klage eingereicht. 2021 entschied eine Bundesrichterin in Kalifornien, dass Apple das Bezahlsystem des App Stores für Entwickler öffnen müsse, wies aber den Vorwurf zurück, dass Apple über ein Monopol verfüge. Epic hatte den Rechtsstreit damals vorangetrieben, weil sowohl Google als auch Apple Fortnite zwischenzeitlich aus den App Stores löschten, weil Epic ein eigenes Bezahlsystem integriert hatte, um die Gebühren an die Tech-Konzerne zu umgehen.

Google und Apple argumentierten immer wieder, dass die Gebühren in Höhe von 30 Prozent marktgerecht seien. Die Einnahmen seien für einen sicheren Marktplatz und sichere Zahlungen notwendig. Das nun gefällte Urteil könnte weitreichende Konsequenzen für die Branche und die Art, wie App Stores aufgestellt sind, haben. Wenn Entwickler mehr Einfluss darauf nehmen können, wie ihre Apps vertrieben werden und wie sie selbst davon profitieren, könnte das für Google und Apple erhebliche finanzielle Einbußen bedeuten.