Es war eins der am meisten gewünschten neuen Features beim Kurznachrichtendienst: endlich eine Möglichkeit, Tippfehler nachträglich zu korrigieren. Denn bisher konnten fehlerhafte Tweets nur gelöscht und neu aufgesetzt werden. Doch jetzt kündigte Twitter an, die neue Funktion schrittweise intern sowie mit Mitgliedern des kostenpflichtigen Dienstes Twitter Blue zu testen. Nicht jeder Twitter-Nutzer ist jedoch glücklich über die Ankündigung.
Änderungen sollen transparent sein
Die neue Funktion soll es Nutzern ermöglichen, in einem Zeitfenster von 30 Minuten ein bis mehrere Änderungen am Tweet durchzuführen. Wurde eine Änderung durchgeführt, steht vor der Zeit- und Datumsangabe der Vermerk „Zuletzt geändert“. Darüber soll sich zudem die Änderungshistorie aufrufen lassen.
„Wir hoffen sehr, dass sich das Twittern mit der Verfügbarkeit der Editier-Funktion einfacher und weniger stressig anfühlen wird", sagte Twitters Deutschland-Chefin Jolanta Baboulidis, gemäß der Tagesschau.
Nach einem internen Test, um Fehler auszumerzen, wird das Pilotprojekt zunächst nur Nutzern des kostenpflichtigen Twitter Blue zur Verfügung stehen. Twitter Blue bietet exklusiven Zugang zu neuen Funktionen sowie die Option Werbung zu blockieren. Bei Erfolg und Gefallen wird die Funktion sukzessive auf weitere Nutzer ausgeweitet.
Nicht jeder Twitter-Nutzer ist begeistert
Zwar zeigte eine nicht repräsentative Umfrage Elon Musks noch im Frühjahr dieses Jahres, dass sich über 70 Prozent der Twitter Nutzer die Funktion wünschten, doch gibt es nun auch Kritik. „Twitter war besonders, da es unveränderlich war“ schreibt beispielsweise Nutzer Andre Jean-Pierre.
Welp, It was fun while it lasted…
— Andre Jean-Pierre (@MrDre_) September 1, 2022
Twitter was special because it was immutable . https://t.co/uifQ9Cet8A
Dabei geht es vor allem um die Gefahr, dass Tweets mit einer unverfänglichen Aussage viral gehen und dann nachträglich verändert würden. So könnten Fehlinformationen, und Hassbotschaften sich stärker verbreiten. Zwar ist die Änderungshistorie einsehbar, doch nur weil etwas vorhanden ist, heißt es nicht, dass es genutzt wird.
So will I be able to tweet "I love pizza", having 10K likes and 5k retweet and then edit the tweet in "I love Hitler"?
— Edo 🇮🇹🇪🇺🇺🇦 (@Edoenonsolo) September 1, 2022
Auch, dass zunächst nur zahlende Kunden in den Genuss der Funktion kommen, trifft auf Unmut.
Twitter finally added an edit button but it’s behind a paywall pic.twitter.com/wZAtfjzMpz
— Mohamed Enieb (@its_menieb) September 1, 2022
Schließlich setzt es auch Spott gegen den Twitter: Deutsche Welle News hinterfragte, ob das nachträgliche Bearbeiten auch für Deals mit Elon Musk gelte.
Does it work only on tweets or also on deals with Elon Musk?
— DW News (@dwnews) September 1, 2022
Kommentar schreiben