Online-Einkäufe sind aus den Gewohnheiten der Deutschen nicht mehr wegzudenken. Rund drei von zehn Einkäufen werden bereits über das Netz erledigt, 27 Prozent der Deutschen konsumieren mindestens die Hälfte der Produkte und Dienstleistungen online. Das ist das Ergebnis der aktuellen Postbank Digitalstudie.

Online einzukaufen ist somit wieder fast so populär wie zu Beginn der Coronapandemie im Jahr 2020. Mit 38 Prozent hatte der durchschnittliche Anteil von Online-Käufen im Jahr 2021 den Höchstwert erreicht, 2022 ging er auf 35 Prozent und im vergangenen Jahr sogar auf 30 Prozent zurück, berichtet der Spiegel zu weiteren Studienergebnissen. Jetzt beträgt der Anteil immerhin 31 Prozent.

Bequemlichkeit und Verfügbarkeit – darum kaufen Deutsche online

Warum der digitale Einkauf dem stationären Handel vorgezogen wird, liegt auf der Hand: 62 Prozent der Studienteilnehmer:innen gaben an, dass der Hauptgrund dafür die bequeme Lieferung nach Hause ist. Allerdings trifft das vorwiegend auf Online-Käufer:innen über 40 Jahre zu – bei den unter 40-Jährigen ist dieses Kriterium nur für die Hälfte ausschlaggebend.

Generell shoppen 18- bis 39-Jährige öfter online (40 Prozent) als Verbraucher:innen ab 40 Jahren (27 Prozent) und es sind für sie auch unterschiedliche Kriterien ausschlaggebend dafür, lieber online als im Geschäft zu kaufen. So ist es den älteren Altersgruppen hauptsächlich wichtig (53 Prozent), dass sie unabhängig von Öffnungszeiten Produkte erwerben können – für jüngere Leute zählt das weniger (40 Prozent). Sie schätzen es hingegen, dass Produkte sofort verfügbar sind und sie diese einfach in Apps shoppen können – während solche Anwendungen für die Gruppe der über 40-Jährigen eher uninteressant sind. Ein wesentlicher Faktor für den Online-Kauf ist auch der Preis, wobei sich die älteren Generationen preissensibler zeigen als die Jüngeren.

Das sollten Händler:innen beachten

Dass Nachhaltigkeit mehr als ein Buzzword ist, zeigen weitere Ergebnisse. So haben ökologische Kriterien erstaunlich hohe Relevanz beim Online-Kauf: 47 Prozent erklärten, dass sie beim Kauf darauf achten, Ressourcen zu schonen. 82 Prozent sprechen sich gegen die Vernichtung von Retouren aus. Und 77 Prozent aller Befragten bevorzugen Shops, die nachhaltige Verpackungen nutzen. Geht’s ans Eingemachte – also beispielsweise einen Aufpreis – zeigen sich wieder altersbedingte Unterschiede: „Zwei von drei jüngeren Deutschen akzeptieren auch höhere Produktpreise bei einem nachhaltigen Versand, während bei den ab 40-Jährigen nicht einmal jede:r Zweite (46 Prozent) dazu neigt“, heißt es in der Studie. 26 Prozent der Jüngeren würden zudem Händler:innen bevorzugen, bei denen als Ausgleich für das entstandene CO₂ gespendet werden könne – bei den Älteren ist es nur jede:r Zehnte.

Mit Blick auf Marketing-Maßnahmen im eigenen Online-Shop sollte man auch ein weiteres Ergebnis aus der Studie im Blick haben: So gibt es in der jüngeren Generation offenbar auch ein Gefühl des Überkonsums: 24 Prozent der 18- bis 39-Jährigen wollen ihre Online-Käufe reduzieren – bei den ab 40-Jährigen sind es hingegen 8 Prozent.

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