Nicht immer und nicht in allen Bereichen hatte Amazon bisher ein Saubermann-Image. Ganz im Gegenteil. Noch im vergangenen Jahr stellte die Umweltschutzorganisation Greenpeace das Unternehmen an den metaphorischen Pranger und kritisierte dessen „schmutzige Energie“-Politik. Doch anscheinend strebt der Konzern auch in diesem Bereich nach Höherem und will mit einem gigantischen Windpark-Projekt auf erneuerbare Energie und somit auf die Umwelt setzen.

(Bildquelle 140211_ Whitelee Windfarm #13: Thomas Mathie via Flickr, keine Änderungen, bestimmte Rechte vorbehalten)

Wie man weiß, ist Amazon nicht mehr nur ein einfacher Online-Anbieter mit integriertem Marktplatz. Amazon ist ein Konzern, der sich in den vergangenen Jahren als Multitalent, als Online-Vermittler, als Dienstleister und Markenhersteller erwiesen hat. Allein mit der Sparte „Amazon Web Services“ ist der Konzern tief in die Bereiche Hightech, Server- und Speicherleistungen, Netzwerke oder auch Datenbanken vorgedrungen. Und weil für solche Unternehmungen gigantisch viel Energie aufgewandt werden muss, fasst Amazon nun auch die Energieversorgung ins Auge.

Windpark: Amazon will seinen ökologischen Fußabdruck tilgen

Wie das Unternehmen mitteilte, soll in den USA, genauer gesagt in North Carolina, ein neuer hauseigener Windpark entstehen. Iberdrola Renewables wird sich um den Bau des Energie-Projekts kümmern, das mit 208-Megawatt theoretisch rund 61.000 US-Haushalte im Jahr versorgen könnte. Die generierte Energie soll sowohl in aktuelle als auch künftige Cloud-Rechenzentren der Amazon Web Services fließen. Bereits im Dezember 2016 soll die Windfarm in Betrieb gehen.

Der neue Windpark ist Teil einer kürzlich angekündigten Energie-Strategie, die Amazon im November 2014 verlauten ließ: Langfristig gesehen wolle der Konzern seine weltweite Infrastruktur vollständig – also zu 100 Prozent – mit erneuerbarer Energie betreiben. Auf diese Weise soll der „ökologische Fußabdruck“, den Amazon durch massiven Energieverbrauch auf der Erde hinterlässt, getilgt werden.

Amazon: Quote der erneuerbaren Energie soll kontinuierlich steigen

Im April dieses Jahres wurden laut Amazon Web Services rund 25 Prozent der Energie, die durch die globale Infrastruktur von Amazon verbraucht wurde, aus erneuerbaren Energiequellen gespeist. Diese Quote soll bis Ende 2016 auf mindestens 40 Prozent anwachsen. Auch Energie-Projekte in anderen Staaten (wie Indiana, Ohio oder Virginia) sollen bei der Erreichung dieses Zieles helfen. Grundsätzlich zeigt sich Amazon optimistisch, die Zielmarke Ende nächsten Jahres sogar zu übertreffen.