Amazon hat ein Patent angemeldet, nachdem Lieferdrohnen auch Privathäuser überwachen könnten. Aber wie ist das mit dem Datenschutz?

Wieder mal ein neues Patent von Amazon, das für Aufregung sorgt. Vor kurzem erst zeigte das Unternehmen in einem Video die neueste Version seiner Lieferdrohne, die in nicht allzu ferner Zukunft die Bestellungen vor die Haustür des Kunden bringen soll. Nach einer weiteren Idee Amazons könnten die unbemannten Flugobjekte auch noch in der Nachbarschaft etwas nach dem Rechten sehen und die Umgebung überwachen, so ein Bericht der britischen Daily Mail.

Drohne soll Veränderungen erkennen und alarmieren

Ein entsprechendes Patent in den USA wurde gerade genehmigt. Und so könnte das Ganze demnach aussehen: Der Nutzer will sein Haus oder auch einzelne Objekte, etwa ein teures Auto, überwachen und bucht dafür bei Amazon ein individuelles Service-Paket. Eine Überwachungsdrohne könnte dann wöchentlich, täglich oder sogar stündlich den Bereich überfliegen und mithilfe einer Kamera und verschiedener Sensoren registrieren, ob etwas nicht stimmt. Das könnte zum Beispiel auch ein Feuer sein, dass die Drohne durch chemische Sensoren erkennen würde. Auch der Einsatz von Geräuschdetektoren wäre möglich. Die Bilder bzw. Videos würden demnach automatisch vom Computer durch Algorithmen oder einem Menschen ausgewertet. Bei Auffälligkeiten könnte die Drohne sogar direkt den Nutzer oder die Polizei bzw. Feuerwehr alarmieren.

Alle Beteiligten müssen Überwachung zustimmen

Gegenüber Bedenken wegen des Datenschutzes stellt Amazon klar, dass sowohl der Nutzer als auch in der Nähe lebende Personen der Überwachung zustimmen müssen. Außerdem könne der zu überwachende Bereich durch Geo-Fencing genau bestimmt werden – Bilder und Daten, die außerhalb dieses festgelegten Areals aufgenommen werden, sollen dann verdeckt oder entfernt werden, heißt es. Amazons Probleme mit dem Datenschutz und der Privatsphäre ziehen sich allerdings wie ein roter Faden durch verschiedene Bereiche – ob bei den eigenen Mitarbeitern im Lager, bei dem Projekt der Gesichtserkennung oder zuletzt bei der Nutzung von Amazons Ring-Kameras durch die Polizei

Noch ist die Überwachung durch Drohnen nur ein Patent. Amazon hat auch in der Vergangenheit bei anderen Patent-Anmeldungen stets betont, dass ein möglicher Einsatz „höchst spekulativ“ sei. Viele Patente würden am Ende nicht zu kundenorientierten Produkten, heißt es dazu sinngemäß von Amazon.