Schon jetzt können Lebensmittelbestellungen von Fahrradkurieren in Windeseile geliefert werden. Erwarten uns nun bald auch Zustellungen per Lufttransport? 

Die Rewe Group hat sich aktuell – neben weiteren neuen Investoren wie Salvia, XAI Technologies und dem japanischen Handelskonzern Itochu – an einer Finanzierungsrunde für Wingcopter beteiligt. 

Insgesamt habe der deutsche Hersteller für Lieferdrohnen umgerechnet etwa 39 Millionen Euro an Investitionen erhalten – und möglicherweise folgt auf die Series-A-Runde aufgrund weiterer, namhafter Interessenten noch eine B-Runde, heißt es bei Gründerszene.  Dadurch erhöhe sich die Unternehmensbewertung um etwa zwei Drittel als noch vor wenigen Monaten, genauere Angaben wollte das hessische StartUp jedoch nicht machen.

Die Geschäfte würden aktuell gut laufen: „Wir haben Vorbestellungen für mehr Drohnen als wir derzeit überhaupt bauen können“, sagte Mitbegründer Tom Plümmer. Unter anderem werden in den nächsten fünf Jahren 12.000 Drohnen für Medikamententransporte nach Afrika geliefert. Investiert werden solle das frische Kapital daher in die Produktion, die das Unternehmen in den eigenen Händen belassen wolle.

Rewe-Pläne ungewiss

Die REWE Group sei – als einer der größten deutschen Lebensmitteleinzelhändler mit 12.000 Filialen in ganz Europa – „eine ideale Ergänzung der Investorenbasis“ des Unternehmens, heißt es in der offiziellen Wingcopter-Mitteilung. Ihr Einstieg als Investor sei „ein klares Zeichen dafür, dass die Zukunft von Wingcopter über den medizinischen Drohnenlieferdienst hinausgehen wird“. Welche konkreten Ziele indes Rewe mit dem StartUp verfolgt, bleibt abzuwarten. Vorstand Digital, Customer & Analytics und IT der REWE Group erklärte in dem Zusammenhang lediglich: „Die REWE Group ist eines der innovativsten Unternehmen im deutschen Handel. Seit Jahren setzen wir auf starke Partnerschaften mit Innovationsführern, insbesondere bei neuen Trends. Mit Wingcopter haben wir einen solchen neuen Partner gefunden.“

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Warenlieferungen per Drohne sind zunehmend eine ernstzunehmende Zustelloption, wie etwa die aktuellen Ambitionen von Amazon in den USA zeigen. Im kalifornischen Lockeford wolle sich der Online-Konzern an ersten Lieferungen via Drohne versuchen. KEP-Dienstleister FedEx testet zurzeit den Einsatz von Frachtdrohnen, um Waren zwischen seinen Logistikzentren zu transportieren. Ähnliche Versuche mit Frachtdrohnen auf der letzten Meile hat es auch schon seitens Volocopter in Deutschland gegeben. Hierzulande gewinnen aktuell des Weiteren medizinische Drohnentransporte an Bedeutung. 

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