Nachdem es lange Zeit nach einem endgültigen Aus für das deutsche Unternehmen StreetScooter aussah, könnte sich das Blatt nun wenden. Gleich vier Käufer haben Interesse an dem deutschen Unternehmen angemeldet.

Der StreetScooter sollte die Revolution der letzten Meile für die Paketzustellung hierzulande sein. 2014 hat die Deutsche Post DHL Group das Aachener StartUp übernommen und in den Jahren darauf die eigene Flotte an elektrischen Lieferwagen ausgebaut, sogar an Drittunternehmen wurde geliefert. Allerdings entwickelte sich das Geschäft nicht wie gewünscht, alleine im Jahr 2019 soll die Konzerntochter einen Verlust von stolzen 100 Millionen Euro eingefahren haben.

Daraufhin hat der Bonner Logistiker die Reißleine gezogen und das Produktionsende von StreetScooter bekannt gegeben, da man auch nach langer Suche keinen Käufer für das StartUp habe finden können. Nun scheint sich das Blatt aber zu wenden, das Interesse an StreetScooter wurde wohl wieder neu entfacht. Wie Businessinsider berichtet, sollen sich gleich vier potenzielle Investoren für den Hersteller der elektrischen Transporter interessieren: der Düsseldorfer Unternehmer und e.GO-Investor Nazif Destani, der chinesische Zulieferer Neapco und der Fahrzeughersteller Chery sowie eine nicht genannte amerikanische Investorengruppe.

Gestiegene Nachfrage an Elektromobilität

Dass sich nun auf einmal gleich vier Käufer für die StreetScooter interessieren, könnte an der hohen Nachfrage für nachhaltige Logistikkonzepte und Elektromobilität im allgemeinen liegen. In vielen Ländern wird der Kauf von elektrischen Fahrzeugen mittlerweile großzügig gefördert, vor allem die Innenstädte sollen entlastet und die CO2-Emissionen reduziert werden. Für den Mutterkonzern Deutsche Post DHL Group könnte der Verkauf einen Geldsegen mit sich bringen. Post-Chef Frank Appel hatte im Jahr 2018 erklärt: „Einzelne Analysten haben berechnet, dass der Streetscooter Milliarden wert ist“.

Wer am Ende das Rennen um StreetScooter macht, bleibt abzuwarten. Allerdings könnte die Produktion dann ins Ausland verlegt werden. Von Autohersteller Chery ist laut Businessinsider bereits bekannt, dass die Herstellung aus Kostengründen nach China verlagert werden könnte.