Der Verleih von DVDs verliert zunehmend an Bedeutung. In Zeiten, in denen Zuschauer online auf Filme, Serien und sonstige Inhalte zugreifen können, bricht das traditionelle Verleihgeschäft von früher immer weiter weg. Auch Amazon bekommt dies zu spüren und lässt Konsequenzen folgen.

Mit seinem Dienst Lovefilm richtete sich Amazon bisher an Kunden, die Filme und Serien nicht online streamen wollten oder konnten – sondern sich diese ganz traditionell zur Leihe wünschten: Im Rahmen des Services bot Amazon hierzulande zuletzt über 50.000 Titel auf DVD und Blu-ray. Diese konnten Kunden leihen und bekamen sie alsbald per Post zugeschickt. Sowohl Hin- als auch Rückversand stellte Amazon seinen Lovefilm-Kunden kostenfrei zur Verfügung. 

Banner: Amazons Video-Verleihdienst Lovefilm
© Amazon

Traditioneller DVD-Verleih ist rückläufig

Dass das Konzept des Videoverleihs mittlerweile veraltet ist und immer weniger Zuspruch findet, haben in den vergangenen Jahren zahlreiche stationäre Videotheken erfahren müssen. Durch das wachsende Streaming-Geschäft verloren sie an Boden und mussten teils in Scharen schließen.

 

Statista-Grafik: Zahl der Videotheken in Deutschland geht stark zurück
Zahl der Videotheken in Deutschland © Statista

Amazon soll Elmshorner Standort schließen

Obwohl Amazon das traditionelle Verleih-Geschäft von der Fläche ins Internet verlegt hat und mit Lovefilm eine Online-Leihe ermöglichte, scheinen auch hier die Zahlen und Potenziale rückläufig gewesen zu sein.

Wie Golem aus informierten Kreisen erfahren haben will, reagiert Amazon nun auf die Entwicklung und stampft Lovefilm zeitnah ein. Als Termin der Schließung nannte Amazon den 31. Oktober 2017. „In der Lokalpresse war schon vor fast zwei Monaten über die Schließung berichtet worden. Laut Elmshorner Nachrichten wird der Standort Elmshorn geschlossen. Von dort aus wurden die Datenträger versandt“, schreibt das Portal. Von der Lovefilm-Schließung betroffen sind demnach mehr als 50 Angestellte, die bereits benachrichtigt worden seien.

Eine Mitarbeiterin von Verdi soll sich von dem „gnadenlosen“ Entschluss der Schließung überrascht gezeigt haben: Niemand, inklusive der betroffenen Mitarbeiter, habe mit einer solchen Entscheidung gerechnet. In der Belegschaft herrsche „blanke Panik und Angst“. Laut Golem gebe es aktuell Gespräche mit den Mitarbeitern, um diesen „eine andere, passende Rolle innerhalb von Amazon anzubieten.“