Für Fake-Bewertungen in den Knast?

Veröffentlicht: 12.08.2024
imgAktualisierung: 12.08.2024
Geschrieben von: Corinna Flemming
Lesezeit: ca. 2 Min.
12.08.2024
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ca. 2 Min.
Sternebewertung auf Handy
supatman / Depositphotos.com
Online-Bewertungen sind für einen Großteil der Verbraucher für eine Kaufentscheidung immens wichtig. Deswegen werden auch harte Konsequenzen für gefälschte Bewertungen gefordert.


Geht es um Kaufentscheidungen, Reisebuchungen oder die Arztwahl, verlässt sich ein Großteil der Deutschen auf Sterne-Bewertungen und Erfahrungsberichte anderer Verbraucher. Eine aktuelle Studie im Auftrag von HolidayCheck zeigt, dass unter den befragten 1.002 Personen im Alter von 16 bis 69 Jahren eine überwältigende Mehrheit Bewertungen als wichtiges oder sogar entscheidendes Kriterium ansieht. Dabei spielt die Glaubwürdigkeit eine entscheidende Rolle, 93 Prozent messen dieser einen besonders hohen Stellenwert zu. 

Im Umkehrschluss sind für viele Verbraucher gefälschte Bewertungen ein Dorn im Auge, für dessen Verbreitung jetzt sogar ernsthafte Konsequenzen gefordert werden. 68 Prozent der Befragten sprechen sich laut der HolidayCheck-Studie für Bußgelder bei Fälschungen aus, 13 Prozent befürworten sogar Haftstrafen. Nur 26 Prozent halten solche Maßnahmen für überzogen. 

Mehrheit spricht sich für Prüfpflicht aus

Die Hauptschuldigen für Fake-Bewertungen sind für die Befragten allen voran Anbieter von Produkten und Dienstleistungen, die solche Bewertungen einkaufen, aber auch die Agenturen, die diese erst erstellen und damit ihr Geld verdienen. Mehr als 70 Prozent der Strafverfolgungsbefürworter wollen diese beiden Gruppen zur Rechenschaft ziehen. Zusätzlich möchten 43 Prozent auch die Betreiber von Websites oder Online-Shops haftbar machen, wenn sie unzureichend gegen Bewertungsbetrug vorgehen.

Ein weiteres zentrales Ergebnis der Umfrage ist die breite Unterstützung für gesetzliche Maßnahmen zur Überprüfung der Echtheit von Online-Bewertungen. 82 Prozent der Befragten sprechen sich für eine solche Prüfpflicht aus, die aktuell nur auf freiwilliger Basis erfolgt. Die Forderung nach Transparenz ist ebenfalls hoch: 45 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Klarheit darüber, wie Bewertungen auf ihre Authentizität geprüft werden. Zudem befürworten 42 Prozent eine unabhängige Zertifizierung, ähnlich einem TÜV-Siegel.

„Unsere Studie zeigt deutlich, dass sich Verbraucher mehr Transparenz und Sicherheit bei Online-Bewertungen wünschen und die Politik auffordern, regulierend tätig zu werden. Unternehmen sollten erkennen, dass diese Form der Regulierung eine Chance bietet, um das langfristige Vertrauen der Kunden in Online-Bewertungen zu gewinnen und zu erhalten“, erläutert Christoph Ludmann, CEO von HolidayCheck.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 12.08.2024
img Letzte Aktualisierung: 12.08.2024
Lesezeit: ca. 2 Min.
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Corinna Flemming

Corinna Flemming

Expertin für Internationales

KOMMENTARE
2 Kommentare
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Ralf N.
13.08.2024

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Fake Bewertungen sind leider Gang und Gebe. Aber auch Bewertungen mit Belohnungen wir z.b. einen 5€ Einkaufs Gutschein sind beeinflusste Bewertungen. Was ich damit sagen will, wer beißt den, der einen füttert. Wo möchte man mit der Kontrolle anfangen wo hört man damit auf. Weiter geht es zu den "Testseiten" wo angeblich getestete Produkte in den Himmel gelobt werden. Wo die Seiten allerdings nur entstanden sind, weil dahinter ein Affiliate (Kunden Vermittlungsbonus) System dahinter steckt.
Schreiber Hans
13.08.2024

Antworten

Ich verlasse mich, weder als Kunde noch als Verkäufer, schon seit Ewigkeiten auf keine Bewertungen mehr. Wenn jemand gute Erfahrungen gemacht hat, ist er in der Regel zufrieden und meldet sich nur selten zurück, und wenn jemand schlechte Erfahrungen gemacht hat, liegt das erfahrungsgemäß daran, dass etwas nicht verstanden oder missinterpretiert wurde oder sich der Postbote um 1 Tag verspätet hat.