Die Rechtsstreitigkeiten zu vermeintlich klimaneutralen Produkten häufen sich. Die deutsche Umwelthilfe ging immer wieder gegen Unternehmen vor, die damit warben, bestimmte Produkte seien „klimaneutral“. 

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Das EU-Parlament möchte nun eine Gesetzesgrundlage schaffen, die dieses sogenannte Greenwashing verbietet. 

Unterhändler des EU-Parlaments und der EU-Mitgliedsstaaten haben sich auf neue Produktvorgaben geeinigt, die irreführende Werbung mit Nachhaltigkeit verbieten wollen, wie die Tagesschau berichtete.

Angaben müssen nachweislich zutreffen

Zukünftig sollen Aussagen wie „umweltfreundlich“, „biologisch abbaubar“, „klimaneutral“ oder „Öko“ nur verwendet werden dürfen, wenn die Aussage nachweislich zutrifft. Aussagen, die nur auf Grundlage von Emissionsausgleichssystemen getroffen werden, sollen dann verboten sein. 

Außerdem soll es in Zukunft nur noch zertifizierte Nachhaltigkeitssiegel geben. Diese sollen auf Zertifizierungssystemen beruhen, die von staatlicher Seite eingeführt werden. Derzeit sind 200 verschiedene Umweltlabels im Umlauf, die auf verschiedenen Methoden beruhen, sodass es Verbraucher:innen schwer gemacht wird, den Aussagewert einzuschätzen. 

Parlament und Rat müssen zustimmen

Das Europaparlament und der Rat müssen dem Beschluss noch zustimmen. Die Abstimmung dazu ist im November geplant. Anschließend haben die EU-Mitgliedsstaaten zwei Jahre Zeit, die neuen Richtlinien umzusetzen. 

„Die Einigung ist eine gute Nachricht für alle, die nachhaltig einkaufen wollen“ erklärte Anna Cavazzine, Europaabgeordnete der Grünen. Verbraucher:innen können bald einfacher ihren Konsum nachhaltig gestalten.

Auch die gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistungsansprüche sollen transparenter gemacht werden. Hersteller, die eine längere Garantie versprechen, sollen zukünftig ebenso ein zertifiziertes Label erhalten.