Der frühe Vogel – der Branchennews-Überblick am Morgen:

  • Die Shopping-Plattform Temu kommt um eine Klage herum
  • Das Sterben der Bankfilialen bricht nicht ab
  • Ceconomy erwartet höheren Gewinn 

 

Im März hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) das Shopping-Portal Temu abgemahnt. Im Zentrum der Kritik standen etwa manipulative Geschäftsstrategien, fehlende Informationen rund um Rabatte, Produktbewertungen und Händler sowie potenziell irreführende Aussagen zur Nachhaltigkeit. Der Verband ließ sich damals die Möglichkeit offen, die Abmahnung nur als erste Maßnahme heranzuziehen und später auch Klage gegen das Unternehmen einzureichen. 

Doch diese Option ist nun offenbar vom Tisch: Der vzbv erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass man sich vorerst gegen eine Klage entschieden habe und begründete dies mit dem Entgegenkommen von Temu: „Es ist gut, dass Temu sich verpflichtet hat, die von uns beanstandeten Verstöße abzustellen. Manipulative Designs sind ein Ärgernis für Verbraucherinnen und Verbraucher“, wird vzbv-Vorständin Ramona Pop vom Handelsblatt zitiert. Unterschrieben wurde die Unterlassungserklärung von Whaleco Technology Limited, der Firma hinter Temus Online-Portal.

Temu selbst verwies auf die große Bedeutung von Rückmeldungen, die man von hiesigen Marktakteurinnen und -akteuren erhalte: „Wir legen großen Wert auf die Einhaltung der Vorschriften und die Erfahrungen der Verbraucher in Deutschland. Als relativer Neuling auf dem deutschen Markt suchen wir die Zusammenarbeit mit allen Marktteilnehmern und schätzen ihr Feedback“, kommentierte ein Firmensprecher. Das eigene Engagement für den deutschen Markt komme durch die Unterzeichnung der Unterlassungserklärung zum Ausdruck.

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Das Sterben der Bankfilialen bricht nicht ab

Das Netz stationärer Bankfilialen dünnt seit Jahren immer weiter aus. Und der Trend hält an. Erstmals ist die Zahl der Bankfilialen in Deutschland unter eine Marke von 20.000 gefallen: Nur noch 19.501 Standorte der Banken und Sparkassen, die auch mit Belegschaft besetzt sind, wurden zum Jahreswechsel gezählt, schreibt die Tagesschau mit Verweis auf Informationen der Bundesbank.

Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag der Wert noch um 945 Filialen höher. Standorte, an denen den Kundinnen und Kunden lediglich Automaten zur Verfügung stehen, werden von der Zählung nicht umfasst. „Die zunehmende Verbreitung des Online-Banking sowie der weiterhin bestehende Kostendruck führten zu einer Verschlankung des Filialnetzes in quasi allen Banksektoren“, so die Bundesbank. Laut dem Branchenverband Bitkom werden Bankgeschäfte mittlerweile von mehr als 80 Prozent der Bundesbürgerinnen und -bürger online erledigt.

Ceconomy erwartet höheren Gewinn

Erfreuliche Entwicklungen hat Ceconomy zu verkünden: Das Mutterunternehmen der Elektromärkte MediaMarkt und Saturn hat die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 nach oben geschraubt: Der bereinigte operative Gewinn (Ebit) werde nach aktuellem Stand bis Ende September auf einen Wert zwischen 290 und 310 Millionen Euro anwachsen. Dies habe das Unternehmen laut Reuters am Montag mitgeteilt. 

Im vergangenen Jahr lag das Ebit noch bei 243 Millionen Euro. Für dieses Jahr waren die Analysten von rund 273 Millionen Euro ausgegangen. An der positiven Entwicklung sei insbesondere das Segment West- und Südeuropa beteiligt. Auch der Gesamtumsatz soll sich währungs- und portfoliobereinigt gut entwickeln und über alle Segmente hinweg leicht ansteigen. Für den 15. Mai ist die Präsentation des vollständigen Geschäftsberichts geplant.

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com