Amazons Versuche, sich im Bereich Essen und Lebensmittel niederzulassen, waren in Deutschland bisweilen von mäßigem Erfolg gekrönt. Der Dienst Amazon Fresh liefert beispielsweise nur in ausgewählten Großstädten. Da kommt eine Kooperation mit einem deutschlandweit erfolgreichen Lieferdienst doch gerade recht. Und so machen Amazon und Lieferando nun gemeinsame Sache: Essensbestellungen ab 15 Euro Bestellwert sollen für Prime-Mitglieder künftig kostenfrei geliefert werden.

So verknüpft ihr eure Lieferando- und Amazon-Konten

Der zum niederländischen JustEat Takeaway Konzern gehörende Dienst Lieferando kooperiert mit lokalen Restaurants, um Kund:innen Zugang zu deren Speisekarte zu ermöglichen. Statt also als Restaurantbetreiber:in einen eigenen Online-Shop aufsetzen und verwalten zu müssen, können diese sich an die bestehende Infrastruktur von Lieferando anbinden lassen. 

In den meisten Fällen zahlen Nutzer:innen eine geringe Liefergebühr, welche Restaurants selbst festlegen können. Diese Gebühr fällt für Prime-Kund:innen jetzt weg – zumindest bei teilnehmenden Restaurants und einem Mindestbestellwert von 15 Euro.

Zur Einrichtung des neuen Dienstes müssen Prime-Mitglieder sich auf der Partner-Seite bei Amazon einloggen und über einen Button den Lieferando-Shop öffnen. Nachdem sich auch dort eingeloggt wurde, sind die beiden Konten miteinander verknüpft und der Vorteil wird automatisch berücksichtigt. Sind alle Rahmenbedingungen erfüllt, erscheint jetzt beim Bestellvorgang die Auswahl „Gratis Lieferung mit Lieferando Plus“.

(Screenshot Lieferando, 19.06.2024, 12:15 Uhr)

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Amazon erfindet sich liebend gerne neu. In den USA versucht man beispielsweise zunehmend ins Gesundheitswesen einzusteigen und kaufte vergangenes Jahr den Dienst One Medical auf. Auch der hauseigene Lieferdienst Amazon Fresh funktioniert dort einigermaßen erfolgreich.

In Deutschland wollte sich der Erfolg bisher nicht ganz einstellen. Amazon Fresh läuft als Kooperation mit der Supermarktkette Tegut und beliefert lediglich München, Hamburg, Berlin und Potsdam. Die Supermarktkette Amazon Go schaffte es gleich gar nicht nach Deutschland und verzeichnet auch in Großbritannien nur mäßige Erfolge.

Mittels Kooperationen mit bestehenden Diensten, wie jetzt Lieferando, könnten die Erfolgschancen deutlich besser stehen. Schließlich weiß die Kundschaft hier, was sie bekommt und erhält lediglich zusätzliche Kaufanreize durch eine Prime-Mitgliedschaft.

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