Die hohe Inflation der letzten Jahre hat der Konsumstimmung in Deutschland einen echten Dämpfer verpasst, die Nachfrage ist in vielen Bereichen deutlich nach unten gegangen. Ein Segment konnte allerdings trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage weiterhin stabil bleiben: der Handel mit fairen Produkten. Im letzten Jahr haben deutsche Verbraucher knapp 2,34 Milliarden Euro für fair gehandelte Waren ausgegeben, ein Wachstum um 7,3 Prozent im Vergleich zu 2022. Dies geht jetzt aus der aktuellen Jahresbilanz des Forum Fairer Handel (FFH) hervor.
 
Geht man von einer durchschnittlichen Inflation von 6,3 Prozent im vergangenen Jahr aus, dann konnte der Bereich sogar ein leichtes Umsatzplus verzeichnen. Der faire Handel hat demzufolge "einmal mehr seine Resilienz im Einsatz für globale Gerechtigkeit bewiesen", so Matthias Fiedler, Geschäftsführer des Forum Fairer Handel (FFH) bei fashionunited.

Kaffee ist Champion des fairen Handels

Im Schnitt haben die Deutschen im vergangenen Jahr 27,61 Euro pro Kopf für fair gehandelte Lebensmittel, Textilien und Handwerksprodukte ausgegeben, wobei die Lebensmittel mit einem Anteil von 82 Prozent ganz klar den Löwenanteil am Gesamtumsatz ausmachen. Dahinter folgen Textilien mit 9,5 Prozent, Blumen mit 5,9 Prozent und Kunsthandwerk, Kosmetik und andere Non-Food-Produkte mit 2,5 Prozent. 

Der "ungeschlagene Champion" des fairen Handels ist und bleibt aber weiterhin der Röstkaffee. Dieser schaffte es auf 38,6 Prozent des Gesamtumsatzes, ein Anstieg um 16 Prozent zum Vorjahr, obwohl der Absatz insgesamt etwas zurückgegangen ist. 2023 wurde laut einer Untersuchung weniger Kaffee getrunken, im Vergleich zum Rekordjahr 2022 waren es im vergangenen Jahr 1,5 Prozent weniger.

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