Erneut haben sich Klimaaktivisten auf die Fahrbahn auf der Köhlbrandbrücke in Hamburg geklebt und den Verkehr blockiert.

„Es geht schon wieder los“, so kommentierte ein Twitter-User am Dienstag eine Aktion der Gruppe „Letzte Generation“. Die Klimaaktivisten hatten sich erneut die Hamburger Köhlbrandbrücke als Ziel ihrer Klima-Aktion ausgesucht, bereits das zweite Mal innerhalb von zwölf Tagen. Mehrere Mitglieder haben sich auf die Fahrbahn geklebt, zusätzlich haben sie einen Lkw auf die Brücke gefahren und den beladenen Kies auf der Fahrbahn ausgekippt. Anschließend wurde auch der Zündschlüssel für den Transporter weggeworfen.

Insgesamt zwei Stunden war die Brücke in beide Richtungen gesperrt, der Verkehr über die wichtige Verbindung durch den Hamburger Hafen komplett lahmgelegt. Neun beteiligte Personen wurden im Anschluss von der Polizei in Gewahrsam genommen. 

Aktionen könnten Hamburger Hafen schädigen

In Hamburg gab es in der Vergangenheit immer wieder Aktionen der Klimaaktivisten, auch in Zukunft könnten weitere Blockaden folgen. „Wir müssen einfach stören, um deutlich zu machen, dass sich etwas verändern muss“, heißt es von Sprecherin Katja Schreiner gegenüber dem NDR.

Deutliche Kritik für die Aktion gab es in der Zwischenzeit von verschiedenen Seiten. So warnte Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard vor möglichen wirtschaftlichen Folgen für den Hamburger Hafen. Setzen sich derartige Blockaden fort, so könnten Unternehmen in Zukunft in Betracht ziehen, ihre Waren über andere Häfen in Belgien oder den Niederlanden zu verschiffen. Dann würden die Waren mit dem Lkw in die Hansestadt gelangen, „und das ist kein guter Beitrag für den Kampf gegen den Klimawandel“, so Leonhard.

In der Logistikbranche zeigt man vor allem Verständnis für aufgebrachte Lkw-Fahrer, die sich regelmäßig über derartige Blockaden beschweren. Die Fahrer hätten ohnehin schon einen engen Zeitplan und würden oft unter finanziellem Druck stehen, wie Kerstin Wendt-Heinrich, die Chefin der Logistik-Initiative Hamburg, betont. Außerdem würde es in der Branche bereits zahlreiche Projekte und Initiativen geben, wie sich CO₂ einsparen lässt.