Die Spritpreise sind in diesem Jahr derart stark gestiegen, dass 2022 bereits jetzt als das teuerste Tankjahr aller Zeiten gilt. 

Infolge des Ukraine-Krieges stiegen die Preise für Rohöl und damit auch die Kosten für Benzin und Diesel massiv an. Am Wochenende wurde nun ein neuer Rekordwert geknackt: Noch nie war Tanken im Jahresdurchschnitt so teuer wie 2022, wie die Tagesschau mit Verweis auf die dpa und Informationen des Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) mitteilt. Das sei sogar dann der Fall, wenn der Sprit bis zum Jahresende nichts mehr kosten würde.

Kosten übersteigen Werte aus dem Jahr 2012

Bleibt Benzin auch in den nächsten zwei Monaten ähnlich teuer, läge der Durchschnittspreis für dieses Jahr voraussichtlich bei 1,88 Euro und für Diesel bei 1,98 Euro. Das ist merklich teurer, als vor zehn Jahren. So waren die Spritpreise zuletzt 2012 auf einem Rekordniveau: Damals kostete Superbenzin (E 10) durchschnittlich 1,589 Euro je Liter, bei Diesel waren es 1,478 Euro. So günstig sei Sprit im bundesweiten Schnitt in diesem Jahr aber noch an keinem Tag gewesen, so der ADAC. 

Auch die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung konnten die Kosten kaum eindämmen. Im Sommer wurde mit dem sogenannten Tankrabatt drei Monate lang die Mineralölsteuer gesenkt, damit die Preise, die teils bei 2,30 Euro pro Liter für E 10 bzw. etwa 2,20 für Diesel lagen, zumindest etwas fallen. Dennoch zogen die Preise noch vor Ablauf des Rabatts am 1. September wieder merklich an.

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Weiterhin hohe Spritkosten

Auch in absehbarer Zeit sollen die Spritpreise nicht sinken. „Es besteht die Gefahr, dass sich die hohen Preise für längere Zeit am Markt verfestigen“, wird Christian Laberer vom ADAC zitiert. Während aber beim Benzinpreis zumindest ein wenig Entspannung in Sicht sei, lägen die Dieselpreise auch künftig noch auf hohem Niveau: Industriebetriebe würden Gas teilweise durch Diesel ersetzen, das steigere die Nachfrage und erhöhe den Preis. Die starken Preissteigerungen für den Kraftstoff rechtfertige dies Laberer zufolge jedoch nicht.