Die Coronakrise verteuert die Kosten für die Seefracht und führt zu erheblichen Verspätungen auf den Lieferwegen, wie eine Analyse des Unternehmens Setlog zeigt. 

 

Das deutsche Software-Unternehmen Setlog hat aus den Daten seiner Supply-Chain-Management-Software OSCA eine Analyse zu den Folgen der Coronapandemie erstellt, wie logistik-heute berichtet. Der Anbieter hat Daten von rund 100 Kunden zwischen März 2020 bis März 2021 ausgewertet. Die Folgen für die Unternehmen: Höhere Kosten und Verspätungen.

Frachtkosten für Leercontainer gestiegen

Teurer wurde vor allem der Seeweg: Viele Reeder würden mittlerweile Zuschläge wegen fehlender Leercontainer verlangen. „Wie stark die Seefrachtraten Verlader in der Pandemie belasten, zeigen einzelne Beispiele, die uns zu Ohren gekommen sind: Inklusive Zuschläge mussten Firmen zu bestimmten Zeiten auf stark gefragten Relationen bis zu 10.000 US-Dollar für einen 40-Fuß-Container bezahlen“, so Setlog-Experte Ralf Düster. In manchen asiatischen und europäischen Häfen seien Container weiter Mangelware. Zur Erklärung: Da die Importe und Exporte der Regionen/Länder sich teils erheblich unterscheiden, liegen an verschiedenen Standorten unterschiedliche viele benötigte Frachtcontainer.

Waren im Schnitt bis zu sieben Tage verspätet

Sowohl auf dem Seeweg als auch an Land kommt es überdies zu Verspätungen. Im Schnitt brauchten die Reeder ohnehin sieben Tage mehr als eigentlich nötig, hinzu kam zuletzt noch die Blockade des Suez-Kanals. „Der Wert von 35 Prozent bei der Fahrplantreue ist so miserabel wie noch nie“, klagt Düster. Auch insgesamt lag die Verspätungsrate beim Transport bei sieben Tagen. Die Produkte kamen durchschnittlich fünf Tage später ins Lager als erwartet.

Dabei haben die analysierten Unternehmen im untersuchten Zeitraum sogar bis zu 30 Prozent weniger Ware bestellt. Die gelieferte Warenmenge sank laut Analyse um etwa ein Fünftel.