Um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, wurden in China nun weitreichende Maßnahmen ergriffen. Diese könnten sich auch auf die deutsche Logistikbranche und den Online-Handel hierzulande auswirken.

Der Coronavirus breitet sich immer weiter aus. Nachdem die Zahl der Todesopfer inzwischen auf über 170 gestiegen ist und auch erste Erkrankungen in Deutschland und ganz Europa gemeldet wurden, soll nun mit drastischen Schritten die Ausbreitung unterbunden werden. So sollen einige Warenlager in China geschlossen worden sein und bis zum 9. Februar stillstehen. Nach Informationen der OnlinehändlerNews berichtete ein Händler in der Facebook-Gruppe Multichannel Rockstars darüber, dass im Warenlager in Wenzhou eine Quarantäne verhängt wurde und in der kommenden Woche dort niemand arbeiten dürfte.

Wie die DVZ schreibt, hat auch der japanische Autobauer Toyota ähnliche Schritte ergriffen und seine Werke in China für die nächsten Tage stillgelegt. Der Logistikdienstleister Hellmann hat seine Kunden ebenfalls darüber informiert, dass man die „Dienste von und nach Wuhan bis auf Weiteres gänzlich einstellen“ werde und es zu „Störungen bei Buchungen, Frachtanfragen und sonstiger Kommunikation“ kommen könnte.

Lufthansa streicht gesamten Flugverkehr

Auch die Lufthansa hat nun erste Schritte ergriffen und alle ihre Flüge von und nach China gestrichen. Das könnte sich auch auf die Lieferketten auswirken, wie der Landesverband Bayerischer Spediteure (LBS) laut der Verkehrsrundschau spekuliert. „Ein großer Teil der Luftfracht auf der Langstrecke wird, insbesondere von München aus, als Beifracht auf Passagierflügen befördert“, so Sabine Lehmann, Geschäftsführerin des LBS. „Mit dem Wegfall dieser Kapazitäten müssen Luftfracht-Speditionen neue Wege finden, um die gebuchten Frachten zu befördern.“ Auch andere Fluggesellschaften haben den Flugverkehr von und nach China eingeschränkt, was eine höhere Nachfrage auf Nur-Fracht-Flüge bedeuten würde. „Aktuell sind am Markt allerdings noch ausreichend Kapazitäten vorhanden, vor allem wenn es bei vorübergehenden Maßnahmen bleibt“, betont die Geschäftsführerin weiter.

Schienengüterverkehr in chinesischer Provinz Hubei gestoppt

Deutliche Einschränkungen in China gab es jetzt bereits für den Schienenverkehr. Dieser wurde in der chinesischen Provinz Hubei mit der Hauptstadt Wuhan komplett eingestellt, bis Ende Februar sollen keine Züge die Region verlassen, so die Verkehrsrundschau. Damit soll die Ausbreitung des Virus unterbunden werden. Aus anderen Provinzen heraus sollen die Züge aber weiterhin fahren.