Mehr Transparenz könnte zu sinkenden Preisen für Auslandssendungen führen. Eine entsprechende EU-Verordnung wurde am Dienstag von der EU-Parlament abgesegnet.

Am Dienstag hat das EU-Parlament in Straßburg eine neue EU-Verordnung abgenickt, die den internationalen Paketmarkt transparenter machen soll. Der Verordnung zufolge müssen Paketdienstleister ihre Preise für Auslandssendungen künftig offenlegen. Verbraucher sollen auf einer Webseite dann den günstigsten Anbieter auswählen können. In Kraft tritt die neue Regelung voraussichtlich bereits im Mai, wobei noch einige bürogratische Jürden zu nehmen sind. Zudem sollen nationale Aufsichtsbehörden mehr Kompetenzen zur Überwachung des Paketmarktes erhalten. Entsprechende Unternehmen müssen dann mehr Informationen zur Verfügung stellen. Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeiter sind von den Auflagen ausgenommen.

Belebung des Online-Handels

Laut der EU-Kommission kostet der Versand ins Ausland bislang drei- bis fünfmal mehr als der Inlandsversand, so das Handelsblatt. Dies schrecke viele Verbraucher ab. Eine Studie der EU-Kommission belegt die Sorge der potenziellen Käufer vor zu hohen Lieferkosten. In der Umfrage geben zwei Drittel der befragten Kunden, sich gegen einen Kauf entschieden zu haben, weil die Lieferung zu teuer war. Die neue Verordnung soll den grenzüberschreitenden Handel beleben.

Mit den EU-Regelungen würde „die letzte Grauzone der Intransparenz des Handels im Internet“ verschwinden, so das Handelsblatt. Gerrit Heinemann, Handelsexperte der Hochschule Niederrhein, begrüßt die EU-Verordnung: „Der aus Kundensicht sowieso transparentere und günstigere Online-Handel wird dadurch noch einmal einen Aufschwung erleben, weil er noch einmal günstiger wird“.