Die Logistikbranche ächzt unter dem zunehmenden Fahrermangel, gesetzlichen Vorgaben und bürokratischen Hürden. Zu einem großen Teil wird der Transport und somit die Versorgung mit Waren und Gütern aller Art hierzulande per Lkw gestemmt. „Sie waren noch während der Corona-Pandemie die Helden des Landes, kämpfen jedoch gerade ums Überleben. Die Einführung der CO₂-Maut, eine überbordende Bürokratie und die Anforderungen zur klimafreundlichen Transformation belasten die Branche stark“, fasst Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e. V. (BGL), die Probleme der Branche zusammen.

Das Bundesverkehrsministerium geht in den nächsten Jahren von einem Wachstum des Transports per Lkw aus. Um die aktuellen Herausforderungen anzugehen, hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing im Januar eine Kommission Straßengüterverkehr ins Leben gerufen. Diese hat nun einen Bericht und ein Maßnahmenpaket vorgelegt. Die insgesamt 24 erarbeiteten Vorschläge wolle man nun „ehrgeizig zur Entlastung der Branche voranbringen“, erklärte der FDP-Politiker in der offiziellen Mitteilung.  

Entlastung und Maßnahmen gegen Fachkräftemangel

In zehn Bereichen soll es Neuerungen und Entlastungen geben. „Ziel sind Vereinfachungen unter anderen bei der Einfuhrumsatzsteuer, bei der Errichtung von Ladeinfrastruktur, bei Förderrichtlinien, beim CO₂-Grenzausgleich und bei der Digitalisierung von Meldepflichten über die Verkehrsunternehmensdatei VUDat. Dies würde eine deutliche Kostenentlastung für den Sektor bedeuten, ohne die öffentlichen Kassen zu belasten“, erläutert Dr. Florian Eck, Geschäftsführer Deutsches Verkehrsforum e. V. (DVF), zum Vorhaben.

Um dem Fahrermangel entgegenzuwirken, sollen außerdem beispielsweise Berufskraftfahrerqualifikationen und Fahrerlaubnisse erleichtert werden. Auch wolle man Bürokratie bei der Umsetzung des Postmodernisierungsgesetzes vermeiden. Bereits vor etwa vier Monaten hatte der Minister ein Sofortprogramm angekündigt, mit dem der Umstieg auf klimafreundliche Technologien erleichtert werden soll.

Ein erster Schritt

Die Ergebnisse der Kommission könnten sich nun sehen lassen, erklärt BGL-Vorsitzender Engelhardt. Der aktuelle Bericht sei nur ein Schritt, „dem weitere folgen müssen“, kommentiert der BGL-Chef. Die Mitglieder der Kommission Straßengüterverkehr kommen Anfang 2025 erneut zusammen, um sich zur Umsetzung und weiteren Maßnahmen auszutauschen.

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