Die DHL Group kam in den vergangenen Wochen mit einigen Änderungen um die Ecke. Um als Händler und Privatversender nicht den Überblick zu verlieren, gibt es alle Neuerungen zusammengefasst.

Neues für Geschäftskunden

Aus Warenpost wird DHL Kleinpaket

Ab Januar 2025 wird es beim nationalen Warenversand Änderungen geben und das Produkt „Warenpost“ in „DHL Kleinpaket“ umbenannt. Das neue Produkt soll dann auch neue Maße haben, die Maximalhöhe der Sendungen wird von 5 auf 8 cm angehoben. Zusätzlich hat die DHL für das Kleinpaket eine „neu inkludierte Haftung bis 20 Euro Warenwert je Sendung“ angekündigt. 

Unklar ist bislang noch, ob die Änderungen auch mit einer Preisanpassung einhergehen. Auf Nachfrage erklärte ein DHL-Sprecher gegenüber OnlinehändlerNews zwar, dass dies aktuell nicht in Planung sei, allerdings hieß es in einem Schreiben an die Geschäftskunden bereits, dass weitere Informationen „im Rahmen der alljährlichen Geschäftskundenkommunikation in der zweiten Jahreshälfte“ kommen sollen. Eine Preisanpassung ist also noch nicht ausgeschlossen.

Positiv für die Geschäftskunden dürfte vor allem die inkludierte Haftung sein. Auch die Anhebung der Maximalhöhe, die besonders bei den Bücher- und Warensendungen oft kritisiert wird, erlaubt es Kunden in Zukunft, mit dem DHL Kleinpaket größere Waren zu verschicken.

Neues für Privatkunden

Mehr Gewicht bei Bücher- und Warensendungen

Für Privatkunden kam zum 1. Juli die große Ankündigung: Die beliebte Versandart für Bücher- und Warensendungen wird nicht nur in „Warensendung“ umbenannt, sondern auch das zulässige Gewicht auf zwei Kilogramm angehoben. Offiziell heißt die Gewichtserweiterung „Warensendung bis 1.000 g mit Gewichtszuschlag“ und wird mit einem Zuschlag von 0,85 Cent berechnet, für die schweren Pakete werden also insgesamt 3,40 Euro fällig.

Obwohl das zulässige Gewicht der Sendungen angepasst wurde, hat sich an den Maßen nichts geändert: Warensendungen dürfen weiterhin nur eine Länge bis 35,3 cm, eine Breite bis 25 cm sowie eine Höhe bis 5 cm haben. Besonders die Einschränkung der Höhe verärgert viele Kunden, hier hätten sich die Verbraucher ebenfalls eine Anpassung gewünscht. Auf Nachfrage sagt ein DHL-Sprecher dazu, dass eine Anhebung der Maximalabmessung auch mit einer Preiserhöhung einhergegangen wäre und der Logistiker seinen Kunden mit dieser Versandart weiterhin eine kostengünstige Möglichkeit für die Lieferung von kleineren Waren anbieten will. Deswegen habe man auf eine Anhebung der zulässigen Höhe verzichtet.

Preisänderung bei Paketen

Seit dem 12. Juli gibt es auch entscheidende Änderungen bei den Paketen. Die DHL hat eine neue Paketgröße für schwere Sendungen eingeführt. Bisher gab es die Formate bis 2 Kilogramm (nur online), bis 5 Kilogramm, bis 10 Kilogramm und bis 31,5 Kilogramm. Nun gibt es mit dem DHL Paket bis 20 Kilogramm für 18,99 Euro einen Zwischenschritt. Besonders für Versender, die Pakete zwischen 10 Kilogramm und 20 Kilogramm verschicken, stellt die neue Option eine günstigere Variante dar. Teurer wird es allerdings für Kunden, die schwere Pakete von mehr als 20 Kilo versenden. Hier hat sich der Preis von vormals 19,99 Euro auf 23,99 Euro erhöht. 

Im Endeffekt stellt die neue Paketgröße gleichzeitig auch eine versteckte Preiserhöhung von 20 Prozent für schwere Pakete dar – was Kunden verärgern dürfte, die regelmäßig Sendungen über 20 Kilogramm versenden.

Neues beim Briefversand

Längere Laufzeiten, Portoerhöhung in Aussicht

Auch beim Briefversand kam in den vergangenen Wochen ordentlich Bewegung rein. Hier war allerdings nicht die Deutsche Post der Initiator, sondern der Bundesrat, der das lang diskutierte neue Postgesetz nun final abgenickt hat. Einer der zentralen Punkte, der vor allem für Kunden entscheidend ist, ist die Laufzeit von Briefen. Bisher war die Post dazu verpflichtet, rund 80 Prozent der Sendungen bereits am nächsten Werktag und 95 Prozent am übernächsten Werktag zuzustellen. Künftig hat der Bonner Logistiker länger Zeit, denn die neuen Regelungen besagen, dass 95 Prozent der Briefe erst am dritten Werktag bei den Empfängerinnen und Empfängern ankommen müssen. Am vierten Werktag muss der Anteil bei 99 Prozent liegen. 

Auch bei den Preisen müssen sich die Kunden der Deutschen Post wohl auf Änderungen gefasst machen: Aktuell kostet ein Standardbrief noch 85 Cent. Bereits ab 2025, wahrscheinlich schon ab Januar, werden die Kosten wohl steigen. Wie hoch der Preis dann ausfällt, darüber gibt es noch keine genauen Angaben. 

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