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Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:

  • DHL: Weiterhin hohe Anzahl an Verbraucherbeschwerden 
  • Unilever setzt den Rotstift an
  • Großhandelspreise sinken

Im ersten Halbjahr 2024 stieg die Anzahl der Beschwerden über verspätete oder verlorene Briefe und Pakete deutlich an. Insgesamt gingen 20.184 Beschwerden bei der Bundesnetzagentur ein, was einem Anstieg um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Von diesen negativen Meldungen entfielen alleine zwei Drittel auf Probleme bei der Briefzustellung, ein Drittel auf die Lieferung von Paketen. Zwar beziehen sich die Beschwerden auf die gesamte deutsche Paketbranche, mit 88 Prozent entfiel allerdings der Löwenanteil auf die DHL Group. Sollte das Beschwerdeaufkommen auch im zweiten Halbjahr so hoch bleiben, würde die Bundesnetzagentur 2024 einen neuen Rekord verzeichnen, so ZDF heute

Gemessen an der Gesamtmenge der Sendungen ist der Anteil der Beschwerden jedoch gering. Nach Informationen der DHL Group wurden im vergangenen Jahr 15 Milliarden Pakete und Briefe verschickt. Außerdem betonte ein DHL-Sprecher, dass diese Beschwerdezahlen nicht repräsentativ und auf Verzögerungen durch Geschäftskunden zurückzuführen seien. Trotzdem sei jede Beschwerde eine zu viel und man bedauere, wenn Kunden unzufrieden sind, so der Bonner Logistiker. 

Bisher hat die Bundesnetzagentur nur eine begrenzte Handhabe, was die Beschwerdezahlen angeht und kann die DHL Group lediglich zur Verbesserung auffordern. Mit der bevorstehenden Postgesetz-Reform erhält die Behörde jedoch mehr Durchsetzungskraft und kann Bußgelder verhängen, wodurch sich der Druck auf die Post erhöhen dürfte. Gleichzeitig sollen die neuen Regelungen den Zeitdruck bei der Briefbeförderung verringern: Während bisher 80 Prozent der Briefe am nächsten Werktag zugestellt werden mussten, gilt künftig eine Quote von 95 Prozent innerhalb von drei Werktagen.

Unilever: Tausende Jobs in Gefahr

Bis zu 7.500 Arbeitsplätze sollen beim Konsumgüterkonzern Unilever gestrichen werden, alleine 3.200 davon werden wohl Bürojobs in Europa sein. Der Schritt ist Teil eines groß angelegten Sparprogramms des Unternehmens und wurde jetzt vom Management gegenüber den Führungskräften bekannt gegeben, wie es beim Spiegel heißt. In den kommenden Wochen werden erste Gespräche mit den betroffenen Mitarbeitern geführt, bis Ende nächsten Jahres sollen die Maßnahmen dann vollständig umgesetzt sein.

Großhandelspreise gehen wieder zurück

Nach zwei Jahren mit extrem hohen Inflationsraten sind die Großhandelspreise auch im Juni weiter gesunken. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Preise im vergangenen Monat um 0,6 Prozent niedriger als im Vorjahr und um 0,3 Prozent niedriger als im Mai. Obwohl diese keinen direkten Einfluss auf die Verbraucher haben, sind sie ein wichtiger Frühindikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise, so der Spiegel. Seit einem Jahr fallen die Großhandelspreise, jedoch hat sich der Rückgang zuletzt verlangsamt.

Besonders deutlich war der Preisrückgang bei chemischen Erzeugnissen mit einem Minus von 10,9 Prozent im Jahresvergleich. Auch die Preise für Eisen, Stahl sowie Datenverarbeitungsgeräte sind gesunken. Im Gegensatz dazu stiegen allerdings die Preise für Kaffee, Tee, Kakao und Gewürze um 13,9 Prozent. Auch Zucker, Backwaren, Obst, Gemüse, Kartoffeln und Tabakwaren wurden teurer im Großhandel.

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