Verpackungen sind in vielerlei Hinsicht ein komplexes Thema im E-Commerce: Sie müssen einerseits qualitativen Ansprüchen genügen und Waren vor Schäden schützen, indem sie den Widrigkeiten des Transports trotzen. Andererseits müssen sie auch in Aspekten wie Form und Preis zum Logistikkonzept von Händlerinnen und Händlern passen. – In Kombination nicht immer eine leichte Aufgabe.

Um einen umfangreicheren Einblick in die Bedarfe, Beschaffungsstrategien und Schwierigkeiten beim Verpackungskauf zu erhalten, hat der Händlerbund zu einer Umfrage gerufen. Die Antworten der Händlerbund Verpackungsstudie 2024 offenbaren unter anderem, dass viele Akteure der Branche mit teils ähnlichen Problemen kämpfen.

Die wichtigsten Kriterien beim Verpackungskauf

Die Befragung zeigt deutlich, welche Kriterien für den Verpackungsverkauf ausschlaggebend sind. Mit deutlichem Abstand dominiert der Preisaspekt, der für 34 Prozent der Händlerinnen und Händler den wichtigsten Faktor bildet. Für jeden Fünften (22 Prozent) muss hingegen die Qualität stimmen und etwas mehr als jeder Sechste (18 Prozent) lässt sich von der Umweltverträglichkeit überzeugen. 

Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sowie die Kundenzufriedenheit spielen hier augenscheinlich nur eine untergeordnete Rolle: Diese Kriterien wurden von den befragten Branchenplayern mit lediglich 8 Prozent beziehungsweise 3 Prozent als ausschlaggebend genannt.

Beschaffungsquellen: Amazon spielt beim Verpackungskauf keine Rolle

Auf die Frage nach den genutzten Beschaffungsquellen stachen drei Spitzenreiter hervor: Am häufigsten kaufen Online-Händlerinnen und -Händler ihre benötigten Versandmaterialien in Online-Shops (31 Prozent). Doch auch der Direktkauf bei den herstellenden Unternehmen (27 Prozent) sowie der Kauf bei Großhändlern (26 Prozent) sind oft vertreten. Weit abgeschlagen sind demnach nicht nur B2B-Marktplätze (4 Prozent), sondern auch Amazon (3 Prozent) als Beschaffungsquelle.

Auch bei der Suche nach passendem Versandmaterial gibt es zwei deutliche Gewinner: Über Google bzw. ähnliche Suchmaschinen versuchen 36 Prozent der Händlerinnen und Händler ihr Glück. 30 Prozent setzen hingegen auf langjährige Geschäftspartner. Durchaus überraschend: Nicht nur als Beschaffungsquelle, auch als Suchkanal ist Amazon mit lediglich 2 Prozent offenbar nicht relevant.

Jeder Vierte nutzt Luftpolsterfolie 

Die Bestellungen von Kartonagen, Füllmaterial und Co. erfolgen übrigens bei den allermeisten Befragten in mittleren Intervallen: Während nur 6 Prozent jede Woche bestellen, sind es in monatlichen Abständen 28 Prozent und quartalsweise satte 51 Prozent. Immerhin jeder zehnte Händler (11 Prozent) erspart sich den Aufwand regelmäßiger Bestellungen und ordert den logistischen Bedarf nur einmal im Jahr. Noch seltener nehmen nur 4 Prozent die Bestellungen vor.

Und welche Verpackungen werden überhaupt genutzt? Wie erwartet, nehmen Kartons mit 30 Prozent den Spitzenplatz ein. Platz zwei und drei belegen Maxibriefkartons mit 21 Prozent und Faltschachteln mit 15 Prozent. Gleich dahinter folgen Briefumschläge mit 13 Prozent und Papierversandtüten mit 11 Prozent. Folienversandtaschen oder Luftpolsterumschläge sind nur im unteren einstelligen Prozentbereich zu finden.

Ebenfalls wenig überraschend ist der Sieger in der Kategorie Füllmaterial: das Packpapier (38 Prozent). Die Luftpolsterfolie wird von jedem vierten Anbieter (24 Prozent) eingesetzt und die Wellpappe belegt mit 12 Prozent den dritten Rang. Vergleichsweise wenig verbreitet sind hingegen Materialien wie Verpackungschips (6 Prozent) und Holzwolle (1 Prozent).

Das bereitet Firmen die meisten Probleme

Abschließend gaben die befragten Händlerinnen und Händler noch Auskunft über Hürden bei der Beschaffung. Mit unpassenden Maßen schlagen sich demnach fast vier von zehn Händlerinnen und Händler (39 Prozent) herum. Die Maße bereiten ihnen somit den größten Stress. Mit Schwierigkeiten bei der Qualität kämpfen 18 Prozent und 14 Prozent der Befragten klagen über eine schlechte Verfügbarkeit der gewünschten Produkte.

Weitere Einzelheiten zu den Ergebnissen bietet ein Blick in die vollständige Studie. Diese kann kostenlos über den Händlerbund Marketplace heruntergeladen werden.

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Zur Umfrage: Der Händlerbund befragte im März 83 Händlerinnen und Händler aus dem E-Commerce. Die Studie ist nicht repräsentativ, erlaubt aber Einsicht in ein aktuelles Meinungsbild der Branche.