Wegen nicht ausbezahlten Lohn kommt es jetzt zu einem Prozess gegen eine ehemalige Zeitarbeitsfirma von DHL.

Das DHL-Paketzentrum im niedersächsischen Staufenberg steht aktuell im Zentrum eines Rechtsstreits. Ehemalige Mitarbeiter des Logistikzentrums sollen ihren Lohn nicht erhalten haben, angestellt waren sie über die Zeitarbeitsfirma Workings. Insgesamt sollen über 100.000 Euro an 24 Mitarbeiter für geleistete Arbeit nicht ausgezahlt worden sein, wie das Portal HNA berichtet. Zusätzlich haben die Mitarbeiter kein Urlaubsgeld erhalten, auch die Arbeitszeiten wurden nicht offiziell erfasst, so der Vorwurf eines ehemaligen Angestellten. „Sie haben uns ausgenutzt“, heißt es von einem 27-jährigen Somalier. Ihm soll die Zeitarbeitsfirma noch 6.410 Euro an nicht gezahlten Lohn schulden.

Nach dessen Angaben wurden den Angestellten bei Beschwerden mit Kündigung gedroht, viele seien auch krank zur Arbeit erschienen, um ihren Job und somit ihren Aufenthaltstitel nicht zu verlieren. „Workings stellt bewusst afrikanische Arbeiter in der Annahme ein, dass hier die Organisierung unter den Arbeitern gering gehalten werden kann“, heißt es außerdem in einem Schreiben der Mitarbeiter.

Kein Kommentar von DHL

Mitte April war eine Güteverhandlung beim Arbeitsgericht in Göttingen angesetzt, allerdings erschien der Anwalt der Zeitarbeitsfirma nicht. „Das bestärkt unseren Eindruck, dass Workings den Konflikt verschleppen will“, kommentiert Fabio Hartmann von der Gewerkschaft Freie Arbeiter*innen-Union Göttingen (FAU), welche die Mitarbeiter bei ihrem Rechtsstreit unterstützen. Im März wurde ebenfalls ein Termin vertagt, nun wurde die nächste Verhandlung auf Anfang Juni angesetzt.

Von der DHL gibt es bisher keinen Kommentar zu den Vorwürfen. Auf Nachfrage von HNA hieß es von Thomas Kutsch, Pressesprecher der DHL, nur: „Zu laufenden Verfahren äußern wir uns prinzipiell nicht – erst nach Abschluss eines Verfahrens.“