Ein EU-weit geltender und digitaler Führerschein wird aktuell von der EU-Kommission geplant. Man will die Führerscheinvorschriften modernisieren.

Die EU-Kommission plant derzeit eine Überarbeitung der Führerscheinvorschriften. Diese sollen moderner gestaltet werden. Die Vorschläge, welche aktuell noch vom EU-Parlament und vom Rat diskutiert werden, beinhalten unter anderem die Einführung eines unionsweit gültigen digitalen Führerscheins.

Dieser könnte digital auf dem Smartphone abgelegt werden, aber auch weiterhin als Karte verfügbar sein. Diese „Weltneuheit“, wie Heise Online zum digitalen Führerschein schreibt, soll es künftig leichter machen, die Dokumente zu verlängern oder bei Verlust zu ersetzen, alles werde online abgewickelt. Zusätzlich plant die EU-Kommission, den digitalen Führerschein auch in anderen Ländern anzuerkennen. Momentan müssen Fahrer noch einen physischen Führerschein mit sich führen, da nur dieser grenzüberschreitend anerkannt wird.

Fahrverbot EU-weit durchsetzbar

Im Vorschlagspapier der EU-Kommission ist außerdem die Rede von einer Vereinheitlichung der Führerscheinvorschriften. Unter anderem wird eine zweijährige Probezeit für Fahranfänger sowie eine Null-Promille-Alkohol-Richtlinie angeführt. Auch bei grenzüberschreitenden Verkehrsdelikten will man nachbessern. Davon blieben im Jahr 2019 rund 40 Prozent ungestraft, das soll sich künftig ändern. Mit einer neuen Richtlinie werde es in Zukunft möglich sein, nach einem schweren Straßenverkehrsdelikt ein EU-weites Fahrverbot aussprechen zu können. 

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Führerschein-App in Deutschland gescheitert

Bereits im Jahr 2021 hatte Deutschland die Einführung eines digitalen Führerscheins geplant. Mit einer entsprechenden App sollte der Führerschein auf dem Smartphone verfügbar gemacht werden. Allerdings wurde das Projekt nur eine Woche nach dem Start schon wieder gestoppt und die zugehörige App entfernt. Grund waren technische Probleme sowie Sicherheitsbedenken. Im November vergangenen Jahres hat der ADAC dann den Prototypen eines neuen Modells vorgestellt. Der digitale Führerschein soll hierzulande eine zweite Chance erhalten.