18.000 Euro – so teuer kommt der Deutschen Post ein zu spät zugestellter Brief jetzt zu stehen.

23,80 Euro – so viel kostete 2017 eine Expresszustellung mit dem Zusatzservice Samstagszustellung bei der Deutschen Post. Unterm Strich macht das dann 18.000 Euro. Zumindest dann, wenn der fragliche Brief einen wichtigen Inhalt transportieren sollte. Eine Frau aus Bayern hat die Deutsche Post erfolgreich vor dem Oberlandesgericht Köln auf 18.000 Euro Schadensersatz verklagt.

Frist verpasst

Hintergrund des Briefes waren Ansprüche, die die Frau gegen ihren Arbeitgeber, eine Klinik geltend machen wollte, berichtet die FAZ. Wegen Schwangerschaft und Elternzeit konnte sie ihren Urlaub nicht nehmen und verlangte daher von der Klinik 20.000 Euro. Diesen Anspruch musste sie bis zum 30. September 2017, einem Samstag, schriftlich geltend machen. Ausschlaggebend war hierbei der Zeitpunkt des Zugangs. Also begab sie sich am 29. September zur Post und buchte eine Expresszustellung mit dem Zusatzservice Samstagszustellung. Tatsächlich ging der Brief allerdings erst am 4. Oktober ein. Damit wies der Arbeitgeber die Ansprüche zurück. So blieb für die Frau nur noch die Post.

Versprochen ist versprochen

Nachdem bereits das Landgericht Bonn den Schadensersatzanspruch gegen die Post bejahte, bestätigte das Oberlandesgericht Köln nun das Urteil. Das Argument der Post, dass der Briefkasten der Klinik nicht beschriftet gewesen sei, ließ das Gericht nicht gelten. Unter den Bedingungen hätte der Zusteller die Pflicht gehabt, an der rund um die Uhr besetzten Pforte nachzufragen, um seinen vertraglichen Pflichten nachzukommen. Insgesamt wurden der Klägerin 18.000 Euro Schadensersatz zugesprochen. Das dürfte damit einer der teuersten Briefe der Welt gewesen sein.