Der europäische Zoll konnte im vergangenen Jahr deutlich mehr Pakete mit gefälschten Waren abfangen also noch in 2017. Durch den Missbrauch bei Sendungen von kleinen Paketen wird die Arbeit allerdings immer schwieriger.

Gefälschte Produkte aus dem Ausland in die EU zu schmuggeln ist nach wie vor ein lukratives Geschäft. Der europäische Zoll hat im vergangenen Jahr insgesamt 69.354 Paketsendungen mit Fälschungen abgefangen, 2017 waren es noch 57.433. Das geht laut der DVZ aus einem neuen Bericht der EU-Kommission hervor.

„Zollbeamte in der EU haben gefälschte Waren, die für die Verbraucher häufig gefährlich sind, erfolgreich aufgespürt und beschlagnahmt“, erklärte Pierre Moscovici, EU-Kommissar für Zoll, Wirtschaft und Steuern. Aber: „Ihre Aufgabe wird dadurch erschwert, dass immer mehr kleine Pakete im Wege von Onlineverkäufen in die EU kommen.“

Fälschungen im Wert von 740 Millionen Euro

Knapp 27 Millionen Artikel wurden insgesamt im vergangenen Jahr beschlagnahmt, deren Marktwert bei rund 740 Millionen Euro liegt. Mit einem Anteil von 15 Prozent gehörten Zigaretten zu den Spitzenreitern der gefälschten Produkte, gefolgt von Spielwaren (14 Prozent), Verpackungsmaterial (9 Prozent), Labels, Etiketten und Aufkleber (9 Prozent) und Kleidung (8 Prozent). Zwar stammen noch immer die meisten gefälschten Produkte aus China, aber auch Nordmazedonien, Bosnien-Herzegowina, Kambodscha und die Türkei standen im vergangenen Jahr verstärkt im Fokus.

Bei der Einfuhr von „Warensendungen mit geringem Wert“ hatte der Europäische Rechnungshof erst im Juli diesen Jahres mehr Kontrollen gefordert, da diese Regelung immer wieder missbraucht wird und Waren zu Unrecht von Zoll und Mehrwertsteuer befreit werden.