Ein Freyburger Posträuber wurde vom Landgericht Halle rechtskräftig zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.

 

Eines steht fest: Freyburg ist ganz sicherlich nicht der Wilde Westen. Die Stadt mit knapp 5.000 Einwohnern befindet sich im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt und dürfte gemeinhin als beschaulich beschrieben werden. 2017 wurde sie allerdings Schauplatz eines Postraubes.

Schwere räuberische Erpressung und Freiheitsberaubung

Im Januar 2017 lauerte der Freyburger Posträuber einer Angestellten einer Postagentur auf und zwang sie, mit ihm in ein Auto zu steigen und loszufahren. Dabei bedrohte er sie mit einer Schusswaffe. Während der Fahrt zwang er sie, den Schlüssel für die Postagentur herauszugeben. Außerdem sollte sie ihm erklären, wie die Alarmanlage deaktiviert wird und der Tresor geöffnet werden kann. Anschließend fuhr er mit ihr zu der Postagentur, wo er sie gefesselt im Auto zurück lies und 20.000 Euro erbeutete. Zu guter Letzt fuhr er mit ihr auf einem entlegenen Parkplatz und ließ sie gefesselt in ihrem Pkw zurück. Der 1990 geborene Freyburger Posträuber wurde nun nach erfolgloser Revision vor dem Bundesgerichtshof vom Landgericht Halle wegen schwerer räuberischer Erpressung in Tateinheit mit Freiheitsberaubung zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten verurteilt (13 KLs 20/18).

Weiteres Fundstück: Filmreifer Postraub in London

Posträubereien sind gewiss nicht nur Teil des Wilden Westens, auch wenn sie manchmal so anmuten: Besonders filmreif dürfte der im Jahr 1963 geschehene Überfall auf einen Postzug gewesen sein. Dieser befand sich gerade auf dem Weg von Glasgow nach London, als ein Dutzend Männer den Zug um 128 Geldsäcke – das entsprach etwa 2,6 Millionen Pfund und wären heute 46 Millionen Euro – erleichterte. All das geschah innerhalb einer viertel Stunde. Die Bande bestand unter anderem aus zwei Anwälten, einem Rennwagenfahrer, einem Floristen, einem Nachtclubbesitzer und einem Friseur. Geschnappt wurden sie alle und teilweise zu 30 Jahren Zuchthaus verurteilt. Von der Beute jedoch fehlt laut RP-Online auch 50 Jahre nach der Tat jede Spur.