Die massenhafte Vernichtung von retournierter Ware ist den Grünen ein Dorn im Auge. Sie pochen nun erneut auf die geplante Neuregelung und deren rasche Umsetzung.

286 Millionen Pakete werden jedes Jahr von Konsumenten zurück an den Absender geschickt, mit der Anzahl an Paketen ließe sich fast drei Mal die Erde umrunden. Die retournierten Sendungen sollen einige Unternehmen stets im großen Stil vernichten. Das Luxuslabel Burberry und auch Amazon standen in der Vergangenheit bereits in der Kritik, massenhaft zurückgeschickte Waren zu entsorgen. Diese Vorgehensweise ist der Grünen-Fraktion ein Dorn im Auge, bereits im Juni äußerste sich Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt zu dieser „Perversion der Wegwerfgesellschaft“. Die Politikerin forderte ein Verbot der Warenvernichtung. Der Ruf nach einer raschen Neuregelung wurde von der Partei nun noch einmal untermauert.

Forderung eines klaren Rechtsrahmens für die Warenvernichtung

„Um unsere Umwelt und natürliche Ressourcen zu schonen, darf es nicht sein, dass weiterhin neuwertige Produkte einfach vernichtet werden können“, wird Bettina Hoffmann, die umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag, im Handelsblatt zitiert. Die Partei fordere einen „klaren Rechtsrahmen, um die Vernichtung neuwertiger Produkte zu verhindern und Spenden zu erleichtern“, wie es in dem Bericht weiter heißt. Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth hatte bereits für Juni angekündigt, einen entsprechenden Regelungsvorschlag vorzulegen.

Das Ministerium plane in diesem Zusammenhang eine „Obhutspflicht“, damit solle gegen die „unmittelbare Vernichtung von Retouren oder sonstiger Neuwaren“ rechtlich vorgegangen werden. Die Online-Händler weisen diese harsche Kritik zurück, es sei nicht im Interesse der Unternehmen, wieder verwertbare Waren zu vernichten.