Im kommenden Jahr wird der Brief- und Paketversand wieder teurer: Die Bundesnetzagentur veröffentlichte jetzt die durchschnittlichen Erhöhungsmöglichkeiten, die sie der Deutschen Post erlauben will. 

Bundesnetzagentur reagiert auf Sendungsrückgang

Erstmals hat die Bundesbehörde das Portoverfahren nach den Vorgaben des neuen Postgesetzes durchgeführt. Dadurch gibt es nun drei Bereiche („Körbe“), in denen der Bonner Logistiker seine Beförderungsentgelte erhöhen darf: Die Preise für Briefe dürfen bis zu 10,48 steigen. Derselbe Spielraum wird für Geschäftspost gewährt. Pakete für Privatkunden dürfen im Schnitt um 7,21 Prozent steigen.

„Wie die Post die Spielräume bei der Preissetzung für die konkreten Produkte innerhalb der drei Körbe nutzt, obliegt der unternehmerischen Entscheidung“, erklärt die Bundesnetzagentur. So sei es zumindest möglich, dass die Preise einzelner Produkte stärker und andere wiederum schwächer angehoben werden.

Die Behörde begründete die neuen Änderungsspielräume unter anderem mit erheblichen prognostizierten Rückgängen bei den Sendungsmengen im Privatkundenbereich. Die Brief- und Geschäftspost ging um 7 Prozent zurück, bei Paketen waren es gut 3 Prozent weniger.

Deutsche Post: Erhöhungsspielraum ist „schwer nachzuvollziehen“

Derzeit beträgt das Briefporto für einen Standardbrief 85 Cent – die Post könnte es unter bestimmten Voraussetzungen nun auf maximal 1 Euro anheben.

Dem Konzern gehen diese Erhöhungsmöglichkeiten nicht weit genug: „Die Deutsche Post hat die vorläufige Entscheidung der Bundesnetzagentur zum Preiserhöhungsspielraum im regulierten Brief- und Paketgeschäft mit Verwunderung zur Kenntnis genommen“, wird die Deutsche Post u. a. bei der Zeit zitiert. Die Vorgaben seien „angesichts zu erwartender Lohnsteigerungen, schrumpfender Briefmengen und hoher Investitionsbedarfe schwer nachzuvollziehen“.

Die Post- und Paketsparte ist in den vergangenen Jahren stetig geschrumpft. Der Konzern hält weiter an dem Geschäftsbereich fest, kündigte allerdings eine Umstrukturierung an, durch die man die Komplexität der DHL Group reduzieren wolle. So werden die Bereiche Post & Paket Deutschland und E-Commerce künftig als eigenständige Gesellschaften agieren.

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