Bereits seit zwei Jahren arbeiten die Linde Material Handling GmbH und der französische Robotikspezialist Balyo zusammen und entwickeln gemeinsam automatisierte Fahrzeuge. Die Kooperation wurde nun um weitere zehn Jahre verlängert, um die Robotisierung im eigenen Lager weiter voranzutreiben.

Der deutsche Lösungsanbieter Linde Material Handling GmbH setzt weiter auf robotisierte Flurförderzeuge und wird auch die nächsten zehn Jahre eng mit dem französischen Unternehmen Balyo zusammenarbeiten. Bereits jetzt könne die gesamte Produktpalette von Linde als vollautomatische Version bestellt werden. „Wir sind über die Pilotphase längst hinaus und haben erste Verträge mit Großkunden abgeschlossen, die wir weltweit mit automatisierten Fahrzeugen beliefern“, sagt Tobias Zierhut, Head of Product Management Warehouse Trucks bei Linde Material Handling in einem Bericht auf logistik-heute.de. Die Investition in die Roboter soll sich schon nach kurzer Zeit rechnen, besonders im Mehrschichtbetrieb.

Nachfrage für Roboter fast verdoppelt

Die Nachfrage für selbstfahrende Geräte ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Nach Angaben von Logistik Heute hat sie sich mehr als verdoppelt. Ein entscheidender Punkt für die Geräte von Linde seien vor allem eine ausgeprägte Indoor-Orientierung und die rasche Einsatzbereitschaft. „Unsere Technologie ist nicht auf im Lager angebrachte Reflektoren, Induktionskabel oder Magnete angewiesen“, bestätigt Balyo-CEO Fabien Bardinet. Die Roboter orientieren sich selbstständig anhand unsichtbarer, Laser-gesteuerter Geonavigation. In den kommenden Jahren rechnet die Linde Material Handling GmbH damit, ein Fünftel ihrer Geräte vollautomatisch laufen zu lassen.

Produktivität steigt, Jobs fallen weg

Für eine Robotisierung in Logistikzentren spricht vor allem die erhöhte Produktivität. Nach Angaben einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger sollen die Lager eine Produktivitätssteigerung von 20 bis 40 Prozent erfahren. Roboter brauchen keine Pausen und arbeiten stets mit der selben Geschwindigkeit und Qualität. Auch die Mitarbeiter können sich durch die selbstfahrenden Geräte anderen Aufgaben widmen. „Durch automatisierte Fahrzeuge können sich die Mitarbeiter auf anspruchsvolle Aufgaben konzentrieren, statt die immer gleichen Arbeitsschritte vornehmen zu müssen“, so Zierhut. Allerdings hat die zunehmende Robotisierung auch ihren Preis. Wie die Studie herausgefunden hat, sollen durch vollautomatische Fahrzeuge rund 1,5 Millionen Jobs innerhalb der EU wegfallen.