Die Deutsche Post DHL Group hat das Jahr 2016 mit einem operativen Gewinn in Höhe von 3,5 Milliarden Euro abgeschlossen. Die selbst gesteckten EBIT-Ziele konnten so erreicht werden. Besonders der Geschäftsbereich Post - eCommerce - Parcel (PeP) trug zu dem Jahresergebnis bei.

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Umsatz leicht gesunken, Gewinne steigen

„2016 war für uns ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr“, so Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post DHL Group Frank Appel zu den Geschäftszahlen 2016. Und die können sich wirklich sehen lassen: Für 2016 weist die Deutsche Post DHL Group einen operativen Gewinn von 3,5 Milliarden Euro aus. Das ist ein Anstieg von 45 Prozent. Besonderen Anteil daran trägt das vierte Quartal. Mit einem EBIT von 1,111 Milliarden Euro (Steigerung um 16,1 Prozent) in Q4 verzeichnete der Konzern das operativ beste Quartalsergebnis seiner Geschichte. Den leichten Umsatzrückgang von 3,2 Prozent auf 57,3 Milliarden Euro in 2016 begründet das Unternehmen mit negativen Währungseffekten, niedrigeren Treibstoffzuschlägen in Folge des gesunkenen Ölpreises sowie der geänderte Ausweis von Umsätzen in einem großen Kundenvertrag der Division Supply Chain. Um diese Effekte bereinigt liegt der Konzernerlös um 2,8 Prozent höher als 2015.

Zu dem Ergebnis haben alle vier Unternehmensbereiche (PeP; Express; Global Forwarding, Fright; Supply Chain) beigetragen. Besonders auffällig allerdings der Bereich Post - eCommerce - Parcel.  Der EBIT-Beitrag stieg hier auf über 1,4 Milliarden Euro, nach 1,1 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Insgesamt erwirtschafteten die DHL-Divisionen einen operativen Gewinn von 2,4 Milliarden Euro, nach 1,7 Milliarden Euro in 2015. Frank Appel zeigt sich optimistisch: „Nie zuvor hat der Konzern in seiner jetzigen Struktur ein besseres Ergebnis erzielt. Gleichzeitig haben wir in allen vier Unternehmensbereichen stark investiert und große Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie 2020 gemacht. Dank des zielgerichteten Vorgehens im E-Commerce profitiert der gesamte Konzern zunehmend stark von der dynamischen internationalen Entwicklung in diesem Segment. Wir haben damit optimale Voraussetzungen, weiter nachhaltig profitabel zu wachsen.“

E-Commerce treibt die Zahlen nach oben

Das immer mehr Menschen in Deutschland online einkaufen, treibt die Zahlen der KEP-Dienstleister in die Höhe. So auch bei der Deutschen Post DHL Group. Der Umsatz des Bereichs Post - eCommerce – Parcel (PeP) stieg um 4,1 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lagen die Erlöse um 4,4 Prozent über dem Vorjahr. Gründe für die positive Entwicklung sind unter anderem die Portoerhöhung Anfang 2016 sowie die Mengen- und Erlössteigerungen. Die Divisionen eCommerce - Parcel machten dabei 7,1 Milliarden Euro aus. Ein Plus von 11,2 Prozent. Dieser Anstieg setzt sich aus einem Umsatzplus von 10,1 Prozent bei Parcel Germany, einem Anstieg von 15,1 Prozent bei Parcel Europe und einem Zuwachs von 12,5 Prozent bei eCommerce zusammen. Allein in Deutschland hat der Bereich PeP im Gesamtjahr mehr als 1,2 Milliarden Pakete befördert -  mit einem Plus von 9,3 Prozent ein neuer Rekord.

Der operative Gewinn bei PeP stieg um 30,8 Prozent auf über 1,4 Milliarden Euro, wobei der Vorjahreswert einmalige Belastungen vor allem aufgrund des Post-Streiks in Deutschland enthielt.

Aber auch der Bereich Express konnte sich erfolgreich weiterentwickeln.  Die Erlöse stiegen um 2,7 Prozent auf 14,0 Milliarden Euro. Der Gewinn des Bereichs legte um 11,3 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zu.

Supply Chain mit leichtem Umsatzrückgang

Der Umsatz des Unternehmensbereichs Global Forwarding, Freight  sank um 7,7 Prozent auf 13,7 Milliarden Euro. Nach Abzug der negativen Währungseffekte und der niedrigeren Treibstoffzuschläge vermindert sich das Minus jedoch auf 2,4 Prozent. Das operative Ergebnis stieg allerdings von minus 181 Millionen Euro im Vorjahr auf 287 Millionen Euro in 2016.

Ein ähnliches Bild zeigt sich im Unternehmensbereich Supply Chain. Der Umsatz ging auch hier im Geschäftsjahr 2016 um 11,6 Prozent auf 14 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um die negativen Effekte stieg der Umsatz jedoch um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Grund zur Freude dürfte das Neugeschäft von Supply Chain sein: Der Unternehmensbereich hat zusätzliche Verträge mit Neu- und Bestandskunden in Höhe von 1,5 Milliarden Euro abgeschlossen, nach 1,35 Milliarden Euro im Vorjahr. Auch wenn der Umsatz nur gering gestiegen ist, konnte das operative Ergebnis überzeugen und verbesserte sich um 27,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 572 Millionen Euro. 

Ziele für 2017

Für 2017 zeigt sich die Deutsche Post DHL Group optimistisch. Auch wenn man nur mit einem moderaten Wachstum der Weltwirtschaft rechnet, sollten weitere operative Verbesserungen in den einzelnen Unternehmensbereichen zu einer deutlichen Ergebnissteigerung in 2017 führen. Die Prognose: Das Konzern-EBIT soll 2017 auf 3,75 Milliarden Euro steigen, wobei der Bereich PeP rund 1,5 Milliarden Euro beisteuern soll. Insgesamt sollen die Divisionen einen EBIT-Beitrag von 2,6 Milliarden Euro erbringen.