Zu Weihnachten steigt die Paketflut bei den KEP-Dienstleistern noch einmal richtig an. Aber auch im restlichen Jahr werden zunehmend immer mehr Pakete zugestellt. Hermes hat jetzt 28 Millionen Sendungen ausgewertet und die Paket-Hotspots für Deutschland gefunden.

Durch die ungebrochene Beliebtheit des Online-Handels haben die KEP-Dienstleister wie DHL, Hermes, UPS und Co. einiges zu tun. Jetzt zu Weihnachten steigt die Last noch einmal extrem, doch auch der Rest des Jahres ist kein Zuckerschlecken. Dabei haben einige Paketboten mehr zu tun als andere – dies zeigt jetzt nämlich das Hermes Paket-Radar.

Fast 500.000 Pakete allein in Berlin Prenzlauer Berg

Für das Paket-Radar hat Hermes über 28 Millionen Sendungen anonym ausgewertet. Dabei wurden die Paketzustellungen in Berlin, Hamburg, Köln, München, Frankfurt, Leipzig und Stuttgart untersucht. Generell fällt dabei auf, dass vor allem die Innenstadt- und Szeneviertel bei den transportierten Paketmengen ganz vorn mit dabei sind.

So wurden beispielsweise in Berlin Prenzlauer Berg 446.379 Pakete zugestellt. Damit liegt das Viertel unangefochten an der Spitze in Berlin. Friedrichshain (412.283) und Mitte (376.264) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Untersucht wurde neben den absoluten Werten auch das Verhältnis von Paketmenge und Einwohnerzahl. Dabei liegen Bohnsdorf (5,0 Sendungen pro Einwohner) und der Stadtrandsiedlung Malchow (5,1) an der Spitze. Der Wedding (1,9) und Neukölln (1,8) gehören zu den Stadtteilen mit den wenigsten Sendungen pro Kopf.

Mit Sitz in Leipzig interessieren uns natürlich diese Zahlen auch nach ganz besonders. Wenig überraschend: Vor allem rund um die Innenstadt werden besonders viele Päckchen transportiert. An der Spitze der Stadtviertel liegt ganz klar die Südvorstadt mit insgesamt 88.494 Sendungen – rund 25 Prozent mehr als in Reudnitz (66.139), das sich Platz 2 sicherte. Zudem zeichnet sich in Leipzig der Trend ab, dass immer mehr Menschen sich die Pakete auf Arbeit liefern lassen. So liegt im östlichen Zentrum der Stadt die Paketmenge pro gemeldetem Einwohner mit 4,5 Sendungen deutlich über dem Schnitt. Auf 4.220 Bewohner erfasste das Paket-Radar hier 19.132 Sendungen. 

Anspruch der Kunden steigt

Dirk Rahn, Geschäftsführer Operations von Hermes Germany, geht davon aus, dass die Sendungsmengen vor allem in den Städten noch deutlich weiter zunehmen werden. So erklärt er in der Unternehmensmeldung: „Uns als Logistiker stellt das zunehmend vor Herausforderungen. Schon heute kämpfen unsere Zusteller mit hohem Verkehrsaufkommen, engen Straßen und jeder Menge Unverständnis, etwa bei der Parkplatzsuche. Gleichzeitig steigen die Erwartungen der Konsumenten – immer präziser, schneller, umweltfreundlicher soll das Paket kommen, am besten ohne dafür zahlen zu müssen. Eine komplexe Situation. Es braucht deshalb vor allem für die City-Logistik neue Konzepte – und einen Schulterschluss von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.“