Über die Weihnachtstage könnte es bei der Deutschen Bahn zu Streiks und Einschränkungen kommen.

Fahrgäste der Deutschen Bahn müssen sich schon bald auf erneute Einschränkungen beim Schienenverkehr einstellen. Ende Oktober endet die Friedenspflicht für die Lokführer, die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat bereits jetzt Streiks für die Zeit danach angekündigt. Statt auf kleine Warnstreiks will die Gewerkschaft direkt auf unbefristete Streiks setzen, auch über die Weihnachtsfeiertage soll es dann keine Ausnahme geben. „Warum soll ich in irgendeiner Form nur ein kleines Tamtam veranstalten, wenn ich weiß, dass es auf die andere Seite keine Wirkung entfaltet?“, heißt es von GDL-Chef Claus Weselsky bei der Tagesschau.

Am 9. November sollen die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und der Deutschen Bahn weitergehen. Derzeit erörtert die GDL, ob man bereits vorher eine Urabstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern zu einem möglichen unbefristeten Streik durchführen lassen könnte.

Forderung der 35-Stunden-Woche

Hintergrund des Arbeitskampfes sind die Tarifverhandlungen der GDL mit der Deutschen Bahn. Die GDL will neben einer Inflationsausgleichsprämie und einer Lohnerhöhung vor allem die Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne anteilige Lohnabsenkung durchsetzen. „Wir haben zu wenig Lokführer, zu wenig Zugbegleiter, jetzt zu wenig Fahrdienstleiter, zu wenig Werkstattmitarbeiter“, so der GDL-Chef. Dies liegt vor allem an der „Unattraktivität der Berufe, der Tätigkeiten, die im Eisenbahnsystem nun mal 24 Stunden, sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr laufen.“

Dass sich die Bahn darauf einlässt, hält Weselsky allerdings für schwierig. Er habe in den Tarifverhandlungen mit den Wettbewerbsbahnen wahrgenommen, dass sich die Arbeitgeber beim Thema Arbeitszeitabsenkung schwer tun. Dies sei allerdings notwendig, um die Berufe attraktiver zu gestalten.