Im September sind wieder mehr Lkw über bundesdeutsche Autobahnen gerollt als noch im August. Insgesamt geht der Trend aber weiter nach unten.

Während im Sommer im Schnitt weniger Lkw auf deutschen Autobahnen unterwegs waren, gab es im September einen leichten Anstieg. Wie das Statistische Bundesamt meldet, wuchs die Fahrleistung mautpflichtiger Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf deutschen Autobahnen im September um 0,4 Prozent im Vergleich zum August. Im Vormonat hatte es noch einen Rückgang um 0,6 Prozent gegeben. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel der sogenannte Lkw-Maut-Fahrleistungsindex aber um 2,7 Prozent.

„Das leichte Plus ändert nichts an dem leichten Abwärtstrend der vergangenen Monate“, sagt Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen laut Reuters (via Trader Fox). Ein Ende des Trends sei auch mit dem leichten Septemberaufschwung nicht zu erwarten. Die Lkw-Fahrleistung auf Autobahnen gilt als früher Indikator für die Konjunkturentwicklung in der Industrie, weil wirtschaftliche Aktivität auch Verkehrsleistung erzeugt.

Weitere Rezession erwartet

Solveen geht davon aus, dass die Industrieproduktion in den kommenden Monaten nachgeben wird. Zuletzt schrumpfte die gesamte Produktion in Deutschland vier Monate in Folge. Daher sei davon auszugehen, dass sich Deutschland auch in der zweiten Jahreshälfte auf eine Rezession einstellen muss. „Für das Winterhalbjahr rechnen wir sowohl für die Industrie als auch für die Gesamtwirtschaft mit einem leichten Minus“, so Solveen.

Im Gesamtjahr 2023 werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland erneut sinken. Davon gehe die Ampelregierung laut Insidern aus. Das Bundeswirtschaftsministerium stellt am Mittwoch die Projektionen für den Herbst vor und werde von einem Minus von 0,4 Prozent ausgehen. Im Frühjahr wurde noch ein leichtes Wachstum von 0,4 Prozent prognostiziert. Für 2024 wird derzeit ein Wachstum von 1,3 Prozent erwartet.