In der nordrhein-westfälischen Stadt sollen die neuen GLS-Paketboxen auch anderen Lieferdiensten zur Verfügung stehen. 

In der vergangenen Woche hat der Logistiker in Kooperation mit Partner:innen der Stadt Aachen 20 neue Packstationen eröffnet. Die Locker sind aber nicht exklusiv für GLS-Pakete gedacht, sondern anbieteroffen. Sie sollen also sowohl der Konkurrenz als auch dem lokalen Einzelhandel zur Verfügung stehen. 

GLS Germany führt derzeit mit mehreren Paketdienstleistern Gespräche, damit diese zügig die neuen AachenBoxen mitnutzen können.  

AachenBoxen – eine Chance für den Einzelhandel

Einzelhandelsgeschäfte sollen neuen Stationen intensiv nutzen und damit auch bei der eigenen Kundschaft punkten können – und zwar auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten, schreibt die Stadt Aachen in einer Pressemeldung

„Mit den anbieteroffenen Paketstationen verbessern wir nicht nur das Einkaufserlebnis unserer Besucher:innen und Bürger:innen, sondern unterstützen auch den stationären Einzelhandel“, führt Dieter Begaß, Leiter des Fachbereichs Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa anlässlich der Eröffnung aus. „So kann auch noch nach Ladenschluss das gewünschte Produkt bequem aus den sogenannten AachenBoxen abgeholt werden.“ Dafür müsse man nun Aufmerksamkeit für das Angebot schaffen. In einem ersten Schritt wird die Stadt deshalb die ersten 5000 Pakete, die der Handel in den Fächern der Paketstationen deponiert, bezahlen. Jede eingelagerte Sendung kostet knapp einen Euro.

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Anbieteroffene Paketstationen – ein Zukunftskonzept? 

Die Paketstationen seien eine weitere Säule der eigenen Nachhaltigkeitsambitionen, teilt GLS mit. Sie sollen deshalb zeitnah auch in weiteren deutschen Großstädten in Betrieb genommen werden – darunter etwa Berlin und Dortmund. „Die Nutzung von Paketstationen ist ein weiterer wichtiger Schritt, um erfolglose Haustürzustellungen zu minimieren. Unser übergeordnetes Ziel ist es, stets kundenfreundlich zuzustellen und immer mehr Kund:innen von der Nutzung unserer GLS-Paketstationen zu begeistern“, erläutert Gero Liebig, Vorstandsmitglied von GLS Germany. Das aktuelle Projekt zeige, „wie erfolgreiche Smart-City-Konzepte durch eine abgestimmte Kooperation zwischen Stadtplanung, politischen Entscheidern und den lokalen Wirtschaftsakteuren gelingen können“, so der GLS-Verantwortliche für die Region West.

Größer angelegte Projekte für anbieteroffene Paketstationen hatten es in der Vergangenheit hierzulande eher schwer. So ist GLS beispielsweise 2018 aus dem Gemeinschaftsprojekt ParcelLock mit Hermes und DPD ausgestiegen. Letztere stellten das Joint Venture dann Anfang Februar des vergangenen Jahres ein. Auch verfolgt das noch junge Start-up MyFlexBox den Plan, mehr anbieterunabhängige Paketboxen zu etablieren. Bisher ist das Unternehmen vor allem in Österreich aktiv, hierzulande gibt es die Stationen in Braunschweig. Zudem existiert auch ein gemeinsames Projekt mit GLS in München.

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