Die abgelehnte Portoerhöhung sorgt bei der DHL-Group noch immer für Unmut.

Das aktuelle Briefporto für einen Standardbrief liegt derzeit bei 85 Cent und wurde im Zuge der letzten Preiserhöhung bis Ende 2024 festgesetzt. Das wollte die DHL Group allerdings ändern und hat einen Antrag auf eine vorzeitige Briefportoerhöhung bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Diese lehnte ab, mit der Begründung, der Bonner Logistiker würde im Briefbereich einen Gewinn erwirtschaften und die aktuellen Preise würden ausreichen, um die Kosten zu decken.

Dies sieht die DHL Group natürlich anders und kritisierte die Entscheidung der Bundesnetzagentur scharf. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung hat sich nun erneut DHL-Chef Tobias Meyer zum Thema geäußert. „Wir können nicht nachvollziehen, wie man zu dieser Entscheidung kommen kann“, wird er beim Spiegel zitiert. „Es stellt sich die Frage: Ist von den Regulierern und der Politik überhaupt gewünscht, dass wir das Briefgeschäft weiter betreiben und hier investieren?“

Deutliche höhere Inflation als erwartet

Im Mai hatte die Deutsche Post den Antrag auf eine vorzeitige Erhöhung eingereicht, diese wurde mit den gestiegenen Kosten, unter anderem für Personal und Energie begründet. Auch die Inflation, die deutlich höher ausgefallen sei als erwartet und für einen erheblichen Kostenanstieg beim Logistiker gesorgt hat, müsse laut Mayer mit in Betracht gezogen werden. „Die Rahmenbedingungen müssen stimmen, damit wir wirtschaftlich arbeiten können“, so der DHL-Chef.