Der Deutschen Post entstünden durch die Briefbeförderung von Briefsendungen höhere Kosten – weshalb die Preise dafür nun wieder steigen sollen.

Die Post will das Beförderungsentgelt für Briefe bereits vorzeitig, nämlich schon im kommenden Jahr erhöhen. Einen entsprechenden Antrag habe sie jetzt bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Entsprechende Pläne äußerte das Unternehmen bereits Anfang Mai.

Eine Portoerhöhung darf die Deutsche Post aufgrund ihrer beherrschenden Stellung im Briefmarkt nicht einfach eigenständig vornehmen. Die Bundesnetzagentur muss entsprechende Preissteigerungen genehmigen, sie definiert dafür einen Preiserhöhungsspielraum. Dies erfolgt in der Regel alle drei Jahre. Eine Erhöhung zum nächsten Jahr wäre damit etwas zu früh, denn die letzte Erhöhung des Briefportos erfolgte Anfang 2022 – seit dem kosten nationale Standardbriefe 85 statt 80 Cent. Diese Preisanpassung würde planmäßig zum Jahresende 2024 auslaufen. 

Inflation und Tarifverhandlungen als Kostentreiber

Die Post habe nun einen Widerruf der Vorgaben der Bundesnetzagentur beantragt. So seien die von der Behörde ursprünglich unterstellten Kosten und Briefmengenentwicklungen so nicht eingetreten, erklärte Postvorständin Nikola Hagenleiter laut Mitteilung: „Angesichts drastisch gestiegener Kosten durch Inflation, höhere Energiepreise und den sehr hohen Tarifabschluss 2023 sowie deutlich stärker abnehmende Briefmengen führt an einer vorzeitigen Erhöhung des Portos kein Weg vorbei.“

Die Post verweist zudem auf die Entwicklung der Briefsendungsmengen in den letzten Monaten. So sei auch in Zukunft von einer deutlich geringeren Menge auszugehen. „Dies ist auf eine beschleunigte Substitution durch elektronische Kommunikation, wie E-Mail oder Messenger-Dienste, zurückzuführen“, argumentiert der Bonner Logistiker und betont weiter, dass es das Ziel der Preisanpassung sei, nötige finanziellen Mittel für faire Löhne sowie die flächendeckende Postversorgung verdienen zu können.

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Ob es zu Preiserhöhungen für die Briefzustellung kommt, bleibt abzuwarten. Der Konzern hat überdies bereits unterschiedliche Forderungen geäußert, um die Beförderung aus eigener Sicht rentabler zu gestalten – unter anderem eine Anpassung des Postgesetzes, das nach wie vor vorsieht, dass 80 Prozent der Briefsendungen am nächsten Werktag zugestellt werden sollen. Würden Laufzeiten nicht mehr so streng vorgeschrieben, könnte auch eine Staffelung der Beförderungsentgelte möglich sein, so entsprechende Überlegungen.

Einzelne Preiserhöhungen ab Juli

Bereits bekannt sind Pläne, einige Preise im Post- und Paketgeschäft zum 1. Juli dieses Jahres anzuheben. Das betrifft unter anderem die Preise für den nationalen Paketversand: Der Transport von 10-Kilo-Paketen kostet künftig 10,49 Euro – ein Euro mehr als jetzt. Ebenso werden die Preise für Pakete und Päckchen im internationalen Versand erhöht, Länderzonen für internationale Paketsendungen werden dabei angepasst. Dabei sind steigende Paketpreise für Nord-, Mittel- oder Südamerika (außer die USA) sowie für Australien und Neuseeland zu erwarten. Weitere Preiserhöhungen gelten für die Geschäftskundschaft: Dialogpost und Postwurfspezial-Sendungen werden 1 bzw. 2 Cent teurer.

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