Der Online-Handelskonzern sucht in Zeiten des Fachkräftemangels nach Lösungen im Bereich Logistik und Fulfillment – und setzt auf Automatisierung. 

Mit neuen Technologien sollen zahlreiche manuelle Tätigkeiten in der Logistik der Otto Group in Zukunft automatisiert werden. Dafür hat sich das Unternehmen jetzt mit dem 2017 gegründeten KI- und Robotikanbieter Covariant aus Kalifornien, USA, zusammengetan. 

Zuverlässigere Lieferzeiten und höhere Leistung 

Roboter, die u. a. mit künstlicher Intelligenz arbeiten, sich ihrer jeweiligen Arbeitsumgebung bewusst sind und selbstständig Aufgaben ausführen oder auch Probleme lösen können, sollen nach Unternehmensangaben die Arbeit in den eigenen Fulfillment-Zentren verbessern. Ziel sei es, auf diese Weise die Gesamtleistung der Standorte zu erhöhen sowie zuverlässiger zu liefern. So seien die Covariant-Roboter in der Lage, „dynamische und unvorhersehbare Fulfillment-Szenarien autonom zu bewältigen, die bislang nur eingeschränkt durch automatische Systeme mit bekannten Daten bearbeitet werden konnten“, heißt es. Diese Strategie sei aber auch eine Antwort auf den aktuellen Personalmangel: Die KI-Technologie solle helfen, neue Arbeitsprofile und attraktive Arbeitsplätze zu schaffen.

Mehr als 100 der Roboter will die Otto Group dafür in ihren Logistikzentren installieren. Als erste Standorte sollen Haldensleben und Altenkunstadt mit der modernen Technologie ausgestattet werden. Die Geräte werden dann die Konfektionierung, also Auswahl, Zusammenstellung und Verpackung einzelner Waren für die jeweiligen Bestellungen, übernehmen. Sie seien außerdem standortübergreifend durch ein gemeinsames Netzwerk verbunden – und so soll erreicht werden, dass sich etwaige Erkenntnisse oder Optimierungen ins gesamte Logistiknetz der Konzerngruppe übertragen lassen.

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Kay Schiebur, Vorstand Services bei der Otto Group, hob in diesem Zusammenhang hervor, dass man sich „in Zeiten, in denen der Umschlag oft an billigere Standorte ausgelagert wird“, besonders freue, europäische bzw. explizit deutsche Standorte auf diese Weise stärken zu können. KI werde dabei als „wesentlicher Erfolgsfaktor in der Logistik“ verstanden – so wolle man etwa auch dem aktuellen Kostendruck begegnen.

Ihre Vision von KI-Technologien in der Logistik stellt die Otto Group auf einer entsprechenden Webseite vor. „Auch in Zeiten eines herausfordernden Marktumfeldes ist es wichtig, dass Zukunftsinvestitionen nicht auf der Strecke bleiben“, so Schiebur weiter. „Wir investieren hier und jetzt in unsere Zukunftsfähigkeit, und um unsere führende Position in Europa zu stärken“. Wie hoch diese Investition ausfiel, blieb offen.

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