In einem Pilotprojekt testet die GLS künftig den Transport von Paketen auf der Schiene und will damit ein Zeichen für den Klimaschutz setzen.

GLS Container auf Zug
© GLS Germany

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie „Klima Protect“ erprobt der KEP-Dienstleister GLS aktuell den Paketversand per Schiene. In einem Pilotprojekt werden noch bis Ende Januar täglich rund 1.000 Sendungen zwischen Nürnberg und Hannover mit dem Zug transportiert. Als Partner hat die GLS dafür die Kombiverkehr KG gewonnen, einen Anbieter intermodaler Verkehre in Deutschland und Europa. Das Unternehmen ermöglicht GLS die Buchung freier Stellplätze für einzelne Container. 

Sowohl am Start- als auch am Zielpunkt liegen GLS-Depots in unmittelbarer Nähe, was der ausschlaggebende Punkt für die Strecke Nürnberg – Hannover war. Für den Transport auf der Schiene werden aktuell ausschließlich zeitunkritische Sendungen genommen. „Die Überlegungen gab es schon lange, entsprechend genau haben wir dieses Pilotprojekt ausgearbeitet“, erklärt die für den Norden Deutschlands zuständige GLS-Regionalleiterin Melanie Menkhaus in einer Unternehmensmeldung. „Wir erhoffen uns nach kleineren Pilotversuchen in früheren Jahren vor allem neue Erkenntnisse und Messwerte hinsichtlich des emissionsarmen Langstreckentransports unserer Pakete.“

Paketdienst will bis 2045 klimaneutral sein

Die Verlagerung auf die Schiene ist Teil der GLS-Nachhaltigkeitsambitionen. Bis zum Jahr 2045 hat sich der Logistiker das Ziel gesetzt, komplett emissionsfrei zu sein. Mit dem Paketversand könnten bis zu 80 Prozent der Emissionen eingespart werden, die sonst durch den Transport auf der Straße anfallen würden. Ob der Schienen-Versand auch langfristig genutzt wird, soll mit dem Pilottest nun herausgefunden werden.

„Bereits mit dem Rundlauf von einem Container mit einem Ladegewicht von sechs Tonnen werden auf den 440 Schienenkilometern zwischen Hannover und Nürnberg bei 100 Prozent Elektrotraktion 350 Kilogramm CO2 eingespart. Hochgerechnet auf das Jahr entspricht dies rund 85 Tonnen Kohlendioxid, die nicht emittiert werden“, erläutert Kombiverkehr-Geschäftsführer Alexander Ochs.

Um die letzte Meile grüner zu gestalten, sind bereits jetzt für GLS täglich rund 600 E-Fahrzeuge in über 50 deutschen Städten unterwegs.