Der Verlag des Traunsteiner Tagblatts hat erhebliche Probleme mit der Zustellung. Von der Deutschen Post gibt es allerdings nur Ausreden.

Die erheblichen Verspätungen bei der Deutschen Post belasten auch die hiesigen Verlage enorm. Wie das Traunsteiner Tagblatt, Herausgeber einer Tageszeitung, jetzt berichtet, kämen viele Zeitungen mit mehreren Tagen Verspätung erst bei den Kunden an. Für den Verlag sei dies unzumutbar, die Tageszeitung von Montag sei für die Kunden am Mittwoch sinnlos und irrelevant. 

„Wir zahlen jährlich rund 650.000 Euro für die Zustellung der Zeitungen an die Deutsche Post, da kann man schon verlangen, dass ordentlich zugestellt wird“, betont Thomas Miller, Verleger des Traunsteiner Tagblatts. Dass das Unternehmen ohne eigenes Verschulden Einbußen hinnehmen muss und seine Kunden verprelle, ärgert den Verleger massiv. 

Mehr zum Thema:

Drastische Preiserhöhung trotz Zustellprobleme

Laut der Deutschen Post liefe die Zustellung in der Region Traunstein allerdings „im Wesentlichen recht zuverlässig“, so Pressesprecher Dieter Nawrath. Die Post führt die aktuellen bundesweiten Probleme erneut auf Personalmangel, hohe Ausfallraten wegen Coronainfektionen und die hohen Mengen an Briefen und Paketen zurück, die aktuell von Geschäftskunden an den Logistiker übergeben werden.

Dem Traunsteiner Verlag helfen solche Aussagen allerdings wenig, zumal die Probleme bereits länger bestehen. „Die schlechte Zustellqualität haben wir nicht nur an einigen wenigen Tagen, das geht schon seit Wochen so. Wir unternehmen alles, um unsere Kunden ordnungsgemäß zu beliefern und dann kommen solche Aussagen, die hinten und vorne nicht stimmen“, beklagt die Vertriebsleiterin des Traunsteiner Tagblatts, Melanie Rupp. „Bei der Post weiß man das ganz genau, aber die verstecken sich mit ihren Ausreden hinter ihrem Schreibtisch – der Kunde beklagt sich ja bei uns und nicht bei Herrn Nawrath“.

Dass die Deutsche Post die aktuellen Probleme bei der Zustellung nicht in den Griff bekommt und sich mit Ausreden versucht, aus der Situation herauszureden, verärgert die Mitarbeiter des Verlags massiv. Besonders vor dem Hintergrund, dass für das kommende Jahr „schon vor Wochen eine drastische Erhöhung angekündigt“ wurde, so Thomas Miller. „Mit den Preisen ist die Post nicht so zurückhaltend“.