Aufgrund der angespannten Lage bei der Energieversorgung sollten deutsche Autofahrer Sparmaßnahmen vornehmen, so der Audi-Chef.

Deutschland ist eines der wenigen europäischen Länder, in denen es auf Autobahnen noch immer kein Tempolimit gibt. In Anbetracht der angespannten Situation bei der Energieversorgung spricht sich nun auch der Automobilkonzern Audi für entsprechende Sparmaßnahmen aus. 

Markus Duesmann, Chef des Ingolstädter Konzerns, betonte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, dass die Einschränkung der Mobilität eine hilfreiche Maßnahme wäre, um Energie zu sparen. Dazu gehören neben einem Tempolimit auch Tage, an denen das Auto komplett stehengelassen wird. „Um uns in Deutschland besser einzustimmen, auf die Lage und die Notwendigkeit des Sparens, könnte es wieder autofreie Tage geben, so wie in den 1970er Jahren“, so der 53-Jährige. Damals wurden im November 1973 von der Bundesregierung aufgrund der hohen Energiepreise – ausgelöst durch eine weltweite Ölkrise – vier autofreie Sonntage angeordnet.

Aktuelle Situation bereits spürbar

Wie der Audi-Chef weiter betont, habe er selbst schon bemerkt, dass die deutschen Autofahrer auf die extrem gestiegenen Spritpreise reagieren und vermehrt mit 100km/h auf der rechten Seite fahren. „Ich sehe schon auf der Autobahn, dass den Leuten das Geld knapp wird.“ Dennoch sieht er nicht nur das Geld als alleinigen Regler, in der Gesellschaft müsse ein generelles Umdenken stattfinden. „Wir müssen umdenken, uns klar werden, dass sich unser Leben ändert“, betont Duesmann.

Wie er einen autofreien Tag nutzen würde, darüber ist sich der Audi-Chef auch schon im Klaren: „Wenn es ein Sonntag ist, werde ich mit meinem Rennrad über die gesperrte Autobahn fahren.“

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Kritik an derartigen Sparmaßnahmen kommt unterdessen vom Verband der Automobilindustrie (VDA). Dessen Präsidentin Hildegard Müller hatte laut Golem erst kürzlich darauf hingewiesen, dass die Bürger keine Belehrungen brauchen. „Die Menschen sind weiter als die Politik, sie wissen selbst, wie man klug spart”, so die Auffassung der VDA-Chefin.

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