Durch Paketkästen soll die städtische Logistik noch nachhaltiger werden. Ein StartUp aus Österreich will sich mit passenden Lösungen in Deutschland behaupten.

Myflexbox bezeichnet sich als „größtes anbieterunabhängiges Smart-Locker-Netzwerk Österreichs“ – und möchte jetzt mit dem eigenen Service expandieren. 

Das junge Tochterunternehmen des Energie- und Infrastruktur-Konzerns Salzburg AG wickelt über die Paketkästen die Abholung, den Versand und Retouren von Sendungen ab, wovon vor allem KEP-Dienste und E-Commerce-Unternehmen profitieren könnten. „Durch unsere offene Plattform bieten wir eine voll vernetzte Infrastruktur für Paketdienstleister, E-Commerce-Anbieter, lokale Händler und Endkund:innen an. Das spart Zeit und unnötige Wege für alle Beteiligten. Mit dieser vernetzter Plattform bieten wir einen wichtigen Smart City-Baustein und helfen mit, den Klimaschutz zu stärken, indem wir CO₂-Emissionen reduzieren und die Lebensqualität aller Beteiligten verbessert. Erfolglose Haustürzustellungen gehören mit unserer Myflexbox der Vergangenheit an“, stellt Co-Gründer und Produktentwickler Jonathan Grothaus die Vorzüge des Angebots in einer Unternehmensmitteilung heraus.

Das bietet Myflexbox für Händler

Händler, die den Service nutzen wollen, können sich bei dem Dienst registrieren. Über offene Schnittstellen soll sich das System zudem in den Online-Shop beim Checkout integrieren lassen. Optional kann auch eine Retoure-Option mit ausgewählt werden. Den FAQ auf der österreichischen Unternehmensseite ist zu entnehmen, dass lokale Händler nach einer erfolgreichen Registrierung 20 kostenlose Einlagerungen erhalten, danach werde eine Gebühr von 0,95 Euro pro Einlagerung fällig – und nur, wenn der Service genutzt wird. Es gibt demnach keine Fixkosten. 

Angebundene Zustellunternehmen in Österreich sind DHL, DPD, UPS und GLS und einige kleinere Logistiker.

Standorte erstmal in großen Städten geplant

Im Nachbarland ist Myflexbox seit 2018 aktiv und dort aktuell an 200 Standorten vertreten, bis 2025 sollen es 1.000 werden. Bis zum Jahr 2030 will man eine ähnlich hohe Netzwerkdichte auch hierzulande erreichen. Da es in großen Städten das meiste Sendungsaufkommen gibt, wird sich Myflexbox dafür zunächst auch in Deutschland auf die Ballungsräume konzentrieren. „Viele unserer Kooperationspartner sind von unserer Lösung überzeugt und wollen mit uns gemeinsam den Schritt nach Deutschland gehen. Mit bestehenden und neuen Standortpartner:innen analysieren wir derzeit Standorte, die für uns in Frage kommen“, so Mitgründer Lukas Wieser, u. a. verantwortlich für den Vertrieb. Dazu zählen etwa Berlin, München, Hamburg und das Ruhrgebiet. Doch auch kleinere Städte hätten angefragt, weshalb man in diesen ebenfalls die Umsetzung plane. Die Boxen selbst werden dann an Orten stehen, die jederzeit öffentlich zugänglich sowie optimal erreichbar seien. 

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Paketboxen, die von mehreren Anbietern genutzt werden, haben sich in Deutschland aktuell noch nicht durchgesetzt. Im Gegenteil: Das gemeinsame Projekt ParcelLock zu offenen Paketboxen von GLS, Hermes und DPD lief Ende Februar dieses Jahres aus. Dass die Paketkästen allerdings zu mehr Nachhaltigkeit auf der letzten Meile beitragen, nutzt auch die Deutsche Post. Stetig erweitert der Konzern die Anzahl der hauseigenen Packstationen, bis 2023 sollen es etwa 15.000 Automaten werden.

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