Mitarbeitende des Express-Paketdienstes FedEx streiken an allen hessischen Standorten. Grund seien abgebrochene Gespräche rund um die Absicherung tariflicher Arbeitsbedingungen.

Beschäftigte bei FedEx Express Corporation und FedEx Express Deutschland GmbH sind an den Standorten Frankfurt Flughafen, Kelsterbach, Rodgau, Wiesbaden, Kassel, Dietzenbach in einen Streik eingetreten, teilt die Gewerkschaft Verdi mit. Demnach sei „mit deutlichen Verzögerungen beim Frachtverkehr des Unternehmens zu rechnen“, heißt es. Betroffen ist demnach auch die internationale Zustellung. 

Etwa 300 Streikende hätten bei einer zuvor abgehaltenen Urabstimmung der Gewerkschaft „deutlich gezeigt, dass sie auch bereit sind, für diese Forderungen unbefristet in den Streik zu treten“, so Gewerkschaftssekretär Driton Dobraj. 

FedEx kündigte Unternehmenstarifverträge

Der Anlass für die Arbeitsniederlegungen ist Uneinigkeit und ein Abbruch rund um die Verhandlungen zu bestehenden tariflichen Arbeitsbedingungen. FedEx hatte im letzten Jahr den Unternehmenstarifvertrag mit der Gewerkschaft gekündigt und ist regionalen Arbeitgeberverbänden beigetreten – in Hessen dem Verband der Verkehrswirtschaft (VdV), um dessen Tarifverträge anzuwenden. „Diese würden in vielen Bereichen eine Verschlechterung für die Beschäftigten bedeuten. Dagegen wehren sie sich“, erläutert Verdi zum Hintergrund. 

Zuvor hatte Verdi Verhandlungen mit dem Logistiker über Bestandsschutzsicherung für die 1.000 hessischen Beschäftigten aufgenommen, die „ergebnislos abgebrochen“ wurden, nachdem man sich nicht einig werden konnte. „Wir wollen die sehr guten tariflichen Arbeitsbedingungen bei der FedEx Express für die Beschäftigten in Hessen wieder absichern und verhindern, dass es zu einer Absenkung des Tarifniveaus kommt“, führt Gewerkschaftssekretärin Nicole Lämmerhirt dazu aus. 

FedEx: Beeinträchtigungen sollen gering ausfallen

FedEx Express erklärte, „ein sehr gutes und faires Angebot“ zu Überleitung und Besitzstandswahrung vorgelegt zu haben, wie t-online berichtet. Man führte Verhandlungen parallel zu Flächentarifvertragsverhandlungen des Verbands der Verkehrswirtschaft (VdV). Das Unternehmen mahnte zudem an: „Überzogene Forderungen und anhaltende Arbeitskampfmaßnahmen gefährden das Geschäft.“ FedEx wolle nun versuchen, „Service-Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit Streikmaßnahmen auf ein Minimum“ beschränken.

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Fristgerecht zur Mitte des vergangenen Jahres hatte FedEx Express bestehende Mantel- und Entgelttarifverträge mit Verdi gekündigt – beispielsweise auch in Nordrhein-Westfalen, wo es in der Folge ebenfalls zu Streiks gekommen ist. Verdi wertete das Verhalten als Tarifflucht. FedEx Express erklärte damals, dass man in allen Bundesländern die Flächentarifverträge nutzen wolle, um so „einheitliche und sichere tarifliche Strukturen“ für alle Beschäftigten in Deutschland zu schaffen.

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