Lieferkettentransparenz gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der US-Anbieter FourKites will nun entsprechende Lösungen für europäische Logistikunternehmen vorantreiben.

FourKites, eine globale Plattform für Lieferkettentransparenz mit Firmensitz in Chicago, hat den im deutschen Allgäu beheimateten Anbieter NIC GmbH (NIC-place) übernommen. „Die Übernahme trägt dazu bei, die dringend benötigte Lieferkettentransparenz in ganz Europa voranzutreiben“, teilt das US-Unternehmen mit. So würden die vereinten Netzwerke der Spediteure für den Straßen-, Schienen- und Seeverkehr das größte multimodale Speditionsnetzwerk in Europa bilden. 

NIC-place bringt Lösung für Datenkommunikation ein

Insgesamt erhalten Verlader weltweit auf diese Weise zudem eine umfassende End-to-End-Plattform für die globale Lieferkettentransparenz und es soll die Einführung von Echtzeit-Transparenzlösungen speziell für Spediteure vorangetrieben werden. Das 2016 gegründete Unternehmen NIC-place bietet dafür u. a. das passende proprietäre Data Control Center (DCC), mit denen es möglich sei, dass Spediteure sicher und flexibel Lieferkettendaten mit Kunden teilen. Tausende Firmen, darunter Kuehne+Nagel, H. Essers, Unterer, Quehenberger und Frigotrans nutzen das Angebot, um jährlich Millionen Sendungen nachzuverfolgen und zu überwachen, heißt es.

„NIC-place verfügt über die einzige auf Spediteure ausgerichtete Transparenzlösung auf dem Markt, über die fortschrittlichsten Funktionen für die Sendungsverfolgung im Schienenverkehr in Europa und über eine unübertroffene Expertise bei wertvollen und temperaturgeregelten Sendungen“, lobt FourKites-Gründer und CEO Mathew Elenjickal. „Mit dieser Übernahme schaffen wir ein Kompetenzzentrum für Spediteure und Verlader, das die End-to-End-Transparenz und die Bereitstellung neuer, auf die individuellen Anforderungen unserer Kunden zugeschnittener Lösungen erheblich beschleunigt.“ Das deutsche Unternehmen wird sich weiterhin auf speditionsspezifische Lösungen konzentrieren, auch sollen der Unternehmensname und die Büros hierzulande beibehalten werden, um Teams und den Betrieb auszubauen. 

Hoher Bedarf an Lieferkettentransparenz

FourKites hatte zuletzt ein Rekordwachstum verzeichnet. Im Jahr 2021 registrierte das Unternehmen ein 148-prozentiges Wachstum des europäischen Sendungsvolumens, die Zahl der europäische Neukunden hat sich verdoppelt. 

FourKites beruft sich bei dem Zukauf aber insbesondere auf den zunehmenden Bedarf für mehr Transparenz in Lieferketten. Einem gemeinsamen Forschungsbericht mit Reuters über den Zustand der europäischen Lieferketten zufolge hätten 78 Prozent der europäischen Unternehmen angegeben, dass die durchgängige Rückverfolgbarkeit von Fracht ihr größtes Problem in der Lieferkette ist.

Hierzulande betonten im Frühjar des letzten Jahres nur etwa ein Drittel der Logistikverantwortlichen überhaupt die Relevanz transparenter Lieferketten, wie eine Analyse von KEP-Dienstleister Hermes ergab – wenngleich insbesondere die Corona-Pandemie die Fragilität der Transport- und Versorgungswege aufgezeigt hat, nicht zuletzt im letzten Weihnachtsgeschäft.  

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