Die Deutsche Post DHL Group will offenbar nicht länger im Geschäft mit Lebensmittellieferungen mitmischen.

Gemeinsam mit der Supermarkt-Kette Rewe hatte die DHL während der Coronapandemie eine Zustellung von Lebensmitteln für Risikopatienten und ältere Menschen eingeführt. Der Service wurde dabei besonders im Gebiet Heinsberg eingesetzt. Das Projekt lief im Vorjahr für einige Monate und wurde dann aufgrund sinkender Nachfrage wieder beendet. Nun äußerte sich Thomas Schneider, Betriebschef der Sparte Post&Pakete Deutschland, zum Thema Lebensmittellieferung: So sei der „Aufwand extrem hoch“ gewesen, schreibt Golem mit Verweis auf ein Interview mit dem Post-Manager im Kölner Stadtanzeiger. Eine Rückkehr in die Branche sehe das Unternehmen demnach nicht vor.

Grundversorgung dank DHL

Im März 2020 stand die Coronapandemie noch am Anfang. Um im von der Pandemie stark betroffenen nordrhein-westfälischen Heinsberg die Grundversorgung mit Lebensmitteln zu unterstützen, war DHL damals die Kooperation mit Rewe eingegangen. Die Postzusteller sammelten dabei bei teilnehmenden Haushalten zunächst Bestellformulare ein und lieferte die durch Rewe kommissionierten Produkte am folgenden Tag aus.

Da die Waren im typischen DHL-Transporter befördert wurden, konnten nur Produkte geliefert werden, die keine Kühlung benötigten. Der Mindestbestellwert betrug 25 Euro, maximal jedoch 100 Euro. Über diese Zustellart konnten während der schwierigen Phase 37.000 Haushalte im Raum Heinsberg versorgt werden. Das Projekt lief lediglich bis zum 15. Mai 2020 und wurde aufgrund der Normalisierung der Lage beendet.

DHL konzentriert sich lieber aufs Kerngeschäft

„Die Lebensmittellogistik mit ihren Anforderungen an Kühlung und Lieferzeiten ist eine Herausforderung, die sich in ein Massengeschäft, wie wir es mit Briefen und Paketen betreiben, nur mit extrem hohen Aufwand integrieren lässt“, führte Schneider nun genauer aus. 

Auf diesem Gebiet haben sich inzwischen mehrere Dienste etabliert, so sind etwa Gorillas, Getir oder Flink auf die Auslieferung von Lebensmitteln innerhalb von Minuten spezialisiert. Mit deren Geschäftsmodell wolle DHL womöglich nicht konkurrieren.