Der Konzernchef der Deutschen Post DHL Group (DPDHL) könnte bald auch in einem weiteren Unternehmen eine gewichtige Rolle übernehmen.

Seit 2008 ist Ulrich Lehner Aufsichtsratsvorsitzender bei der Deutschen Telekom – und ebenso lang ist Frank Appel Konzernchef und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post. Nachdem Lehner nun altersbedingt im nächsten Jahr bei der Telekom ausscheiden will, ist der Konzern auf der Suche nach einem Neuen für den Chefposten im Aufsichtsrat – und schielt dem Handelsblatt zufolge offenbar auf Frank Appel. Der Bericht beruft sich dabei auf Insider, weder DPDHL noch Telekom gaben eine offizielle Stellungnahme ab. 

Noch am 15. Dezember könnte eine Vorentscheidung fallen, auf der Hauptversammlung am 7. April 2022 könnte Appel dann für die Wahl in das Gremium des Telekommunikationsanbieters vorgeschlagen werden. 

Appel kennt sich aus

Sowohl die Deutsche Post als auch die Deutsche Telekom sind Staatsunternehmen, die aus der Bundespost hervorgegangen und inzwischen an der Börse notiert sind. An der Post ist der Bund noch zu etwa 20 Prozent beteiligt, bei der Telekom sind es über 30 Prozent – und Appel weiß bereits, wie es ist, diesen als Großaktionär im Boot zu haben, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt. Gleichsam genießt er sowohl von der Bundesregierung als auch am Kapitalmarkt großes Vertrauen. Zugute komme ihm für diesen Posten auch, dass er die Digitalisierung der Post bereits erfolgreich umgesetzt habe. 

Dass sich die beiden wichtigen Posten vereinen lassen, zeigte zuvor bereits Ex-Postchef Klaus Zumwinkel, der beide Positionen bis 2008 innehatte. Darüber hinaus sei es auch möglich, dass Appel die Konzernleitung der Post abgebe, berichtet RP Online. Als aussichtsreiche Nachfolgerin wird Finanzvorständin Melanie Kreis gehandelt, ebenso hätten Tim Scharwath, Chef der Logistiksparte Global Forwarding, oder der deutsche Post- und Paketchef Tobias Meyer gute Chancen.